Heilkräuter im Garten und auf dem Balkon anbauen

Heilkräuter im Garten und auf dem Balkon
Heilkräuter im Garten und auf dem Balkon anzubauen ist gar nicht so schwer. Dafür hat man gegen übliche Beschwerden gleich die passende, sanfte aber effektive Medizin parat. Foto: Congerdesign, Pixabay, CC0 1.0

Wer einen Garten hat oder einen etwas größeren Balkon, kann sich natürlich glücklich schätzen, da man hier praktisch für alle Beschwerden ein Kraut anbauen kann. Zunächst gilt es natürlich zu überlegen, welche Heilpflanzen auf keinen Fall fehlen dürften. Dies ist selbstverständlich sehr individuell und muss von jedem Gärtner genau abgestimmt werden. Denn was nutzt ein Heilkraut gegen Migräne, wenn keiner in der Familie darunter leidet.

Heilkräuter finden seit Jahrhunderten Anwendung und gegen viele Beschwerden ist ein Kraut gewachsen. Leider sind diese Gewächse durch all die Mittelchen der Pharmaindustrie in Vergessenheit geraten. Heute gibt es hier aber wohl eine Rückbesinnung auf die sanfte, aber wirksame Apotheke aus der Natur. Nebenbei bemerkt fliegen viele bestäubende Insekten auf die Blüten der meisten als Heilkräuter bekannten Pflanzen.

Heilkräuter für Erkältungen und grippale Infekte

Jährlich mindestens einmal wird fast jeder von einer Erkältung oder einem grippalen Infekt heimgesucht. Hierfür ist nicht nur ein Kraut, sondern gleich mehrere Kräuter gewachsen, die die Erkrankung zwar nicht schneller heilen können, aber dafür sorgen, dass die Symptome nicht ganz so stark ausgeprägt sind. Wer gegen grippale Infekte und Erkältungen Heilkräuter anpflanzen möchte, hat hier zahlreiche Möglichkeiten.

Thymian, Majoran oder Oregano eignen sich hervorragend, um Erkältungsbäder zu machen, wenn sich eine Erkältung ankündigt. Zudem können bereits dann schon Tees aus Holunder- oder Lindenblüten getrunken werden, damit man ordentlich ins Schwitzen gerät. Gleichzeitig wirken die beiden Tees fiebersenkend. Auch Holundersaft kann dazu beitragen, dass das Fieber gesenkt wird.

Bei Husten kann beispielsweise mit einem Thymian-Tee inhaliert werden. Auch Brustwickel mit Thymian, Minze, Fichtennadeln und Spitzwegerich können das Abhusten erleichtern.

Salbeitee oder Kamillentee sind ideal, um den Schnupfen zu bekämpfen. Einfach eine Handvoll Salbeiblätter oder Kamillenblüten auf zwei Liter heißes Wasser geben und inhalieren. Bei laufender Nase und kalten Füßen können Fußbäder mit Beifuß oder Rosmarin wahre Wunder bewirken.

Wer an Halsschmerzen leidet, kann frische Salbeiblätter kauen oder Tees zu bereiten. Als Tee gegen Halsschmerzen eignen sich folgende Kräuter:

  • Ingwer
  • Holunderblüten
  • Salbei
  • Lindenblüten
  • Spitzwegerich
  • Thymian

Gesüßt mit Honig, kann dieser dazu beitragen, dass die Halsschmerzen gelindert werden, da er zusätzlich eine antibakterielle Wirkung hat. Allerdings sollte hier möglichst auf einen Imkerhonig anstelle eines Produkts aus dem Supermarkt zurückgegriffen werden. In Letzteren ist meist von den wichtigen Inhaltsstoffen nichts mehr vorhanden.

Entzündungshemmende Heilkräuter dürfen in keinem Garten fehlen

Jeder hat irgendwann eine Entzündung im Körper. Sei es durch eine kleine Verletzung oder auch durch eine Krankheit. Hier können die Heilkräuter gute Dienste leisten. Dabei wirken die nachfolgend aufgeführten Kräuter aber nicht nur gegen Entzündungen, sondern sie können auch bei vielen weiteren Beschwerden ein wichtiger Helfer sein:

  • Brennnessel
  • Salbei
  • Beinwell
  • Kamille
  • Schafgarbe
  • Thymian
  • Ingwer
  • Arnika

Thymian ist ein absoluter Allrounder, genauso wie Ingwer und Arnika. Thymian ist bei Entzündungen, Husten und Halsschmerzen und Beschwerden mit dem Magen die absolute Nummer eins unter den Heilkräutern.

Ingwer hingegen stärkt das Immunsystem, hilft gegen Schmerzen und Übelkeit. Dabei kann die Wurzel auch problemlos in der Schwangerschaft genutzt werden. Doch Vorsicht, Ingwer kann aufputschend wirken, weshalb nach 15 Uhr überlegt werden soll, ob der Verzehr von Ingwer noch vonnöten ist.

Arnika hingegen ist ein hilfreiches Mittel bei Insektenstichen und gegen Entzündungen im Allgemeinen. Bei Wunden und Verletzungen und sogar bei Schmerzen von Stauchungen und Prellungen kann Arnika eine hervorragende Alternative sein. Doch auch hier ist Vorsicht geboten, da die Pflanze auf keinen Fall wild gepflückt oder gar für den eigenen Garten ausgegraben werden sollte, da sie unter Naturschutz steht.

  • Tipp: Ingwer gedeiht auch wunderbar im Hochbeet oder in einem großen Topf. Einfach ein Wurzelstück mit einem „Auge“ in ganz normale Pflanzerde setzen. Die Wurzel sollte nur mit wenig Erde bedeckt sein und das Auge mit einem sich abzeichnenden Austrieb darf oberflächennah sitzen oder aus der Erde herausschauen. Man kann ihn ab dem Sommer portionsweise ernten oder ganz, wenn sich im Herbst (mag keinen Frost!) die Blätter gelb färben.

Diese Heilkräuter können bei Schmerzen helfen

Welche Heilkräuter wer anbaut, ist selbstverständlich ganz individuell. Wer beispielsweise ständig unter starken Schmerzen leidet, könnte beispielsweise Ingwer, Thymian oder auch Pfefferminze sowie Arnika und Johanniskraut anbauen. Diese können sehr vielfältig eingesetzt werden und helfen langfristig, Schmerzen zu lindern. Wer sich gut auskennt, findet in der Pflanzenapotheke für zahlreiche Beschwerden etwas Passendes.

Bei akuten Schmerzen ist jedoch nicht immer Verlass auf die Heilkräuter aus dem Garten. Hier kann gegebenenfalls ein sogenanntes CBD Liquid weiterhelfen. Das flüssige Präparat wird ebenfalls aus Pflanzen gewonnen und ist in pharmazeutischer Qualität erhältlich. Zahlreiche Studien belegen die lindernde Wirkung bei vielen akuten und chronischen Beschwerden. Bei chronischen Schmerzen sind jedoch die Heilkräuter zu den CBD Liquids eine hervorragende Möglichkeit, diese in den Griff zu bekommen.

  • Tipp: Gerne mal einlesen in Sachen CBD. Das Hanfextrakt hat natürlich keine berauschende Wirkung, dafür wirkt es bei vielen, vielen Beschwerden, die die Medizin gar nicht wirksam, nur schlecht oder mit Chemiekeulen behandelt. Viele nehmen CBD-Öl beispielsweise bei Angstzuständen. Aber auch viele andere Beschwerden können damit wirksam behandelt werden.

Heilkräuter um sich das Rauchen abzugewöhnen

Auch wenn die Raucher immer weniger werden, gibt es noch zahlreiche Menschen, die der Nikotinsucht verfallen sind. Oftmals haben sie es schon diverse Male versucht, doch mit Nikotin-Kaugummis, -Pflastern oder auch mit der E-Zigarette keine Erfolge erzielt. Hier könnten beispielsweise diese Kräuter helfen, die das Verlangen nach Nikotin unterdrücken sollen:

  • Johanniskraut
  • Ginseng
  • Lobelie
  • Ysop
  • Baldrian
  • Kalmus
  • Spitzwegerich

Auch die Heidelbeere kann bei der Nikotinentwöhnung helfen, wenn der Saft mehrmals täglich getrunken wird. Zudem können mit Heidelbeersaft auch Entzündungen im Mund sowie Mundgeruch bekämpft werden.

Heilkräuter im Garten und auf dem Balkon anbauen
Foto: Congerdesign, Pixabay, CC0 1.0

Heilkräuter zur Blutdruckregulierung

Da immer mehr Menschen an Bluthochdruck leiden, wären diese Heilkräuter ideal, um sie im Heilkräutergarten zu pflanzen:

  • Mistel
  • Rauwolfia
  • Passionsblume
  • Weißdorn

Bei zu niedrigem Blutdruck hingegen empfehlen sich diese Heilkräuter:

  • Rosmarin
  • Mistel

Wie man sieht, ist die Mistel für beide Beschwerden nutzbar. Dies liegt daran, dass die Mistel hilft den Blutdruck zu regulieren und somit auf zu hohen, wie auch zu niedrigen Blutdruck einwirken kann.

Schön und gut, aber wie baue ich Misteln im Garten an. Laut der Bayerischen Gartenakademie ist das gar nicht so schwer. Allerdings: Es ist Geduld nötig. Da die meisten Mistelzweige, die wir kaufen können an Laubbäumen wuchsen, rät die Akademie, dass man einen Samen, vielleicht vom letzten, aufgehängten Mistelzweig, mitsamt Fruchtfleisch in der Astgabel eines Baumes platziert. Gute Wirte für die Schmarotzerpflanze sind Apfelbäume, Pappeln, Hainbuchen oder Linden.

Nun dauert es etwa ein bis zwei Jahre, bis sich eine Pflanze bildet. Zu bedenken ist, dass die Pflanze dem Baum Wasser entzieht, was sich auf seinen Wuchs oder den Ertrag etwas auswirken könnte.

Gleich, welche Heilkräuter man im chemikalienfreien Garten anbaut, man weiß genau, dass die Pflanzen absolut unbelastet sind. Auch, wenn weil man nur Naturdünger verwendet.

Wie man sehen kann, gibt es zahlreiche Heilkräuter, die bei den unterschiedlichsten Beschwerden helfen können. Dabei kommt es eben auch darauf an, welche Kräuter geeignet sind für den eigenen Garten, damit man auch wirklich davon profitieren kann. Alle Kräuter können dann selbstverständlich geerntet und fachgerecht getrocknet in Gläser oder Dosen aufbewahrt werden, damit auch im Winter für jede Beschwerde ein Kraut zur Hand ist.

Last, but not least: Mutterkraut gegen Migräne

Migräne geplagt? Auch hier ist ein Heilkraut gewachsen. So soll es hilfreich sein, täglich zwei bis drei frische Blätter der immergrünen Staude zu kauen, um Migräneanfällen vorzubeugen. Die dekorative Staude ist absolut pflegeleicht und wächst auch in einem Topf, vermehrt sich reichlich und ist zudem dekorativ in einem Blumenstrauß.

Allerdings, und das gilt für alle Anwendungen von Heilkräutern, sollte sich jeder vor der Anwendung über Nebenwirkungen informieren. Die sind bei Heilkräutern zwar meist nicht sonderlich stark, aber, beispielsweise im Fall des Mutterkrauts, wer allergisch auf Kreuzblütler reagiert, sollte besser keine Mutterkrautblätter kauen.

Die Heilpflanze gibt es übrigens auch, wie viele andere Heilkräuter, getrocknet in der Apotheke. Aus diesen macht man sich dann einfach einen wirksamen Tee.

Und noch ein letzter Tipp: Ich schwöre auf „Golden Honey“, Honig mit Kurkuma. Vor allem bei Erkältungsbeschwerden und einem sich anbahnenden Infekt ein sehr wirksames Hausmittel. Warum und wie man es ganz einfach herstellt, bitte hier entlang.

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