Rasenmähen, Hecken und Bäume schneiden, Grünabfall: Wohin damit?

Grünschnitt im Garten: Wohin damit und was machen?
Selbst im kleineren Garten kann jede Menge Grünschnitt anfallen. Das könnt Ihr daraus machen. Foto: Pixabay.com/Planet_Fox

Im Frühjahr werden die Stauden zurückgeschnitten, die Hecken und Obstbäume auf Vordermann gebracht und der Rasen erhält seinen ersten Schnitt. Zwischendurch fällt jede Menge Grünzeug aus dem Gemüsegarten an und im Herbst geht es mit einem Haufen Laub weiter. Was machen wir mit Grünschnitt und Co.?

Kompost: Bodenverbesserer, Wasserspeicher, Mulch und Nahrungsspender

Ihr wollt den sandigen Boden endlich mal verbessern, damit er besser das Wasser hält? Oder den lehmigen Boden, der im Sommer zu einer steinharten Betonwüste wird, in den man kaum seine Einjährigen nach den Eisheiligen setzen kann, dringend „geschmeidiger“ machen? Oder Tomaten und Co. die benötigten Nährstoffe geben? All diese Jobs übernimmt Euer hausgemachter Kompost.

Während Kompost als Dünger gleich wirkt, ist die Bodenverbesserung eine Sache von Jahren. Tipp: Bei entsprechenden Böden stets im Spätherbst eine 2, 3 cm dicke Schicht auftragen. Bis zum Frühjahr hat Regen, Frost und Bodenlebewesen diese mehr oder minder gut eingearbeitet.

Große Mengen Grünschnitt: Der bequeme Container

Großer Garten, viele Sträucher, Hecken, Bäume? Da hat man mit dem jährlichen Schnittmarathon jede Menge an Äste, Zweige und Laub, die es zu entsorgen gilt. Viele laden dann für mehrere Fuhren ihren Kofferraum oder den eigens hierfür angeschafften Hänger voll, denn: Weder Häckseln noch Kompostieren sind bei solchen mengen zielführend. Viel einfacher geht es mit einem Grünschnitt Container, den sich jeder mit wenig Aufwand überall in Deutschland zum Wunschtermin bestellen kann.

Kleine Mengen: Ab in die Biotonne oder auf den Wertstoffhof

Auch wer einen Komposter hat – es sei denn, es sind drei oder vier – hat im durchschnittlichen Garten immer mal zu viel an Grünschnitt und Co. Dieser lässt sich aber ideal über die Biotonne entsorgen.

Laut dem Statistischen Bundesamt fallen in Deutschland jährlich 14,4 Millionen Tonnen Bioabfall in Privathaushalten und Parks an. Gärten und Parkanlagen machen hiervon die Hälfte des von Entsorgungsunternehmen verwerteten Abfall aus, abzüglich von 2,6 Millionen Tonnen, die im Garten kompostiert werden, was 31 Kilogramm pro Kopf ausmacht.

97 Prozent der biologischen Abfälle wird erfreulicherweise recycelt, so das Bundesamt. Und das ist auch gut so, denn aus deren Inhalt wird oftmals Kompost im großen Stil hergestellt. Diesen wiederum können andere Hobbygärtner, GaLa-Bauer oder Hersteller von Pflanzerden nutzen. Ein geschlossener Kreislauf. Gleich, ob das Grün in der Biotonne landet oder auf dem Wertstoffhof.

Im ländlichen Raum gibt es zudem häufig bestimmte Termine im Frühling und im Herbst, an denen wir Hobbygärtner Schnittgut kostenlos abgeben können. Etwa auf dem Bauhof.

Aus Grünschnitt Kleinholz machen

Alles, was etwas härter ist, als kleine Äste und Zweigen können in einen Walzenhäcksler. Das Ergebnis ist ideal für verschiedene Anwendungen. Es die als kostenloser Wegbelag – Hackschnitzel oder Rindenmulch kaufen war gestern –, zum Mulchen, etwa unter Sträuchern, zum Mulchen des Vorgartens oder der Blumenbeete. Bei letzterem allerdings bedenken, dass die Verrottung des Schnittgutes Stickstoff aus dem Boden zieht. Daher gilt: Vorher beispielsweise Urgesteinsmehl als natürlichen Dünger  auftragen.

Weiches Material wird dagegen mit dem Messerhäcklser zerkleinert. Praktisch sind Kombigeräte, die man, je nach Material, umstellen kann.

Ob man sich nun einen Häcksler kauft oder doch eher leiht, hängt von der Menge und der Regelmäßigkeit anfallenden Materials an. Tipp: Habt Ihr weitere Gartenenthusiasten in der Nachbarschaft? Vielleicht ist dann eine gemeinsame Anschaffung sinnvoll.

Nach dem Rasenmähen: Mulchen

Rasenschnitt ist ein Sonderfall unter dem Grünschnitt im Garten, denn er fällt praktisch durch die ganze Saison an. Auch er kann auf den Kompost, allerdings nicht in Massen, sondern in dünnen Schichten. Andernfalls fängt er einerseits schnell an zu schimmeln und andererseits wird der Verrottungsvorgang gehemmt. Ideal ist es daher, diesen Grünschnitt mit „braunem Material“ zu mischen. Das sind in der Regel Äste und Zweige, kann aber durchaus auch handelsüblicher Karton sein. Ohne Klebeband oder Aufkleber, versteht sich.

Eine Alternative: Mit Grasschnitt mulchen. Das fördert die Wasserspeicherung und versorgt das entsprechende Beet mit Stickstoff, denn den enthält Gras reichlich. Tipp: Das Schnittgut sollte vor dem Auslegen etwas antrocknen. Das reduziert die Gefahr, dass sich Moos, Klee und Co. im Gemüse- oder Blumenbeet ausbreitet. Verhindert wird es allerdings nicht.

Wertvoller Laubkompost

Abgesehen von beispielsweise Kastanie und Walnuss, Blätter verrotten recht schnell. Lässt man sie im Herbst auf den Beeten liegen, dann sieht man im Frühjahr bereits, dass das Material deutlich abgenommen hat. Und seine Nährstoffe auch in der Erde landeten, den Boden dadurch lockerten oder mit den Jahren wasserhaltiger machen.

Ideal ist es, sich separaten einen Laubkompost anzulegen, sofern ausreichend Material anfällt. Laubkompost ist allen Pflanzen willkommen, die lockeren Boden wünschen. Er ist aber bei jeder Pflanze willkommen und kann bedenkenlos unter Beet- oder Pflanzerde gemischt werden. Auch als Mulch ist Laubkompost wunderbar geeignet.

Um ihn herzustellen, sollte das stets feuchtgehaltene Laub in einem offenen Komposter oder Drahtgeflecht lagern. Auch ein leere Sack Pflanzerde mit ein paar zusätzlichen Löchern darin, kann bereits ausreichen. Beschleunigt wird die Verrottung durch die Zugabe von etwas reifem Kompost als Starter oder rohen Gemüseabfällen. Nach ein bis zwei Jahren solltet Ihr herrlich duftenden, fluffigen Laubkompost haben.

Kleine „Schmuddelecke“ einrichten

In einer kleinen Ecke aus Abschnitten wie kleinen Ästen, Zweigen oder jene vom Staudenrückschnitt einen kleinen Haufen zu errichten, wird zahlreiche Gartengäste wie Igel, Amphibien oder Wildbienen begeistern. Ist der Haufen sehr luftig, dann kann es auch Vögel zum Brüten einladen. Tipp: Diese „Schmuddelecke“ kann man prima hinter hohen Stauden oder hinter Hecken verstecken.

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