Kostenloser Kompost für den Bio- & Naturgarten

Kompost anlegen, auch auf dem Balkon
Im Herbst oder Frühjahr einen Kompost anlegen hat viele Vorteile. Einer hiervon: Kostenloser, sehr wertvoller Dünger und universell einsetzbarer Bodenverbesserer. Wie man so einen Kompost anlegt? So macht man es richtig. (Anmerkung: Ich habe hier noch zwei alte Plexiglasscheiben eingesteckt, da etwas Kompost aus diesem sehr einfachen Komposter herausrieselte.)

Was braucht ein jeder Garten. Richtig, Erde, Pflanzen und Wasser. Nicht nur im Biogarten geht es aber noch um eine weitere Komponente, nämlich den Kompost. Gleich, was für einen Boden man im Garten hat, guter Kompost ist das wertvollste, was man seinen Beeten bieten kann. Und das Coole: Er ist völlig kostenlos. Tipp: Auch für den Balkon wertvoll, um alte Pflanzerde aufzubereiten.

„Brrrr!“ Ein kühler Herbst- oder Spätwintertag, man schnappt sich die  Schubkarre* und befüllt sie sich mit feinem Kompost, der den Sommer über wie von Geisterhand produziert wurde…Ein tolles Erlebnis.

Es lohnt sich in vielerlei Hinsicht den eigenen Kompost zu produzieren. Kaum ein Material ist so gut für die Gartenerde und natürlich auch den Topfgarten. Es liefert Nährstoffe, Mikroorganismen und nützliche Kleinstlebewesen, verbessert sandige wie stark ton- und lehmhaltige Böden und sorgt für Wasserrückhalt, was das Gießen im Hochsommer sparsamer und weniger aufwendig macht. Am einfachsten wird reifer Kompost im Herbst oder Winter auf die Beete gegeben. Der Rest erledigt sich von alleine, denn: Eingraben muss man ihn echt nicht, denn für die Verarbeitung sorgen zahlreiche Bodenlebewesen wie Regenwürmer und Mikroorganismen.

Tipps:

  • Allenfalls mit einer Grabegabel* die Kompostauflage (2 – 4 cm) einarbeiten.
  • Pflanzen, die es nicht besonders nährstoffreich mögen (z.B: Fetthenne oder mediterrane Kräuter) aussparen.

Überhaupt, und da sind sich mittlerweile viele Fachleute einig, ist Umgraben sowieso nicht nötig. Im Gegenteil, es bringt die ganze Bodenstruktur durcheinander, einfach ausgedrückt.

Gartenkompost zu produzieren ist zwar nicht die allerspannendste Aufgabe, erst recht, weil es schon seine Zeit (+/- 1 Jahr) dauert, aber das Ergebnis ist traumhaft für den Hobbygärtner und seine geliebten Pflanzen. Letztlich ist die Kompostproduktion einer der einfachsten Naturkreisläufe, bei dem zumeist wieder das was im Garten so an Grünem anfällt zu etwas wertvollem wird. Apropos, was kann so alles auf den Kompost?

Was auf den Kompost kann

Als Faustregel kann alles Grünzeug aus dem Garten auf den Kompost, dem Obst und Gemüsebeet, Strauchschnitt (wirklich klein, am besten gehäckselt), Laub, Rasenschnitt (antrocknen lassen und max. 1 – 2 cm dick!), Grünabfälle und Ungekochte Bioabfälle aus der Küche oder zusammengefallene Sommerblumen für eine Lage im Herbst bzw. Frühjahr.

Am besten geschieht dies in einem ausgewogenen Mischverhältnis zwischen grünen und braunen Materialien. Zudem sollte man den Kompost idealerweise ab und zu mal durchmischen – hilft wieder die Grabegabel – und bei Bedarf wässern. Denn ohne Feuchtigkeit keine Verrottung.

Als Basis gut, da es die Luftzirkulation fördert: Schnittgut aus kleinen Ästen und Laub. Ist kein Schnittgut und Laub vorhanden, dann zerreißt man einfach ein, zwei Kartons in grobe Stücke und schichtet dies mit dem Schnittgut ein paar Zentimeter hoch. Fehlt es an braunem Material wie Schnittgut, dann kann ebenfalls eine Lage Karton (ohne Klebeband oder Aufkleber) gute Dienste leisten.

Wenn ich Grünschnitt auf dem Komposter gebe, dann stehe ich mit einer guten Gartenschere da und schneide alles grob klein. Alle rohen Grünabfälle aus der Küche kommen wie gesagt auch gerne auf den Kompost, bei Zitrusfrüchten sollte man etwas zurückhaltend sein. Sie bauen sich sehr schlecht ab.

Vorsicht geboten

Was ich nicht oder nur mit sehr viel Vorsicht auf den Kompost packe: Beikräuter, üblicherweise „Unkraut“ genannt, Tomaten-, Gurken- oder Zucchinipflanzen. Ersteres, gerade so hartnäckig Wurzelndes wie der Giersch, sollte vor dem Kompostieren mindestens ein paar Tage in der Sonne welken. Ansonsten bleiben sie im Kompost weiterhin aktiv. Die eventuell kranken Sommerstars, etwa mit Mehltau oder Krautfäule, im Gemüsegarten lasse ich ebenfalls außen vor, auch wenn sich unter optimalen Bedingungen und bei genügend Hitzeentwicklung die Erreger zersetzen können. Allerdings müssen sie das nicht unbedingt. Daher: Ab in die Biotonne damit. Übrigens genauso, wie gekochte Lebensmittel, insbesondere Fleischreste. Zwar kann ein gut sortierter Kompost mit richtig viel Temperatur im Inneren auch das „verdauen“, aber das muss nicht immer der Fall sein. Zumal gerade Fleischreste auch gerne Nagetiere anlocken.

Standort, Kompost anlegen und die geringe Pflege

Es dauert locker ein Jahr bis etwas Zählbares aus dem Kompost wird. Tipp: Ein Thermokomposter* kann da auch schneller sein. Dafür benötigt er nicht viel Pflege. Wichtig ist dabei nur: Er sollte weder zu trocken, noch zu feucht sein. Gegen die Trockenheit, gerade im Sommer, hilft ein eher halbschattiger Standort. Und, wenn es wirklich allzu warm ist oder lange nicht regnete, dann helfen schon mal 2, 3 Kannen Wasser, um den mehr oder minder zersetzten Berg voll Grünzeug aktiv zu halten.

Denn, wenn zu trocken, dann missfällt das all den fleißigen Arbeitern darin, vom winzigen Bakterium bis zum Regenwurm. Und, zu feucht ist auch nichts. Da kann der Kompost faulen. Abhilfe schafft bei Dauerregen oder über den nassen Winter über auch mal eine lockere, aber nicht luftdichte Abdeckung. Und schließlich darf der Standort gerne luftig sein. Auch das verhindert, dass der Kompost fault.

Ab und an kontrollieren, gegebenenfalls wässern, alle 2, 3 Monate mit einer Grabgabel durcharbeiten und lockern. Fertig ist die so gar nicht mühselige Arbeit mit dem Kompost.

Welcher Komposter-Typ?

Es ist ein wenig Geschmacksache, welchen Komposter oder Kompostbehälter man für seinen Garten verwendet. Aber auch die Platzverhältnisse sind entscheidend. Bei genügend Platz kann man sich gleich drei Komposter mit einer Pfosten-Hasendrahtkonstruktion oder Europaletten bauen oder natürlich auf Fertigmodelle. Diese sind dann jeweils für frische, halbzersetztes und fertiges Kompostmaterial gedacht.

Dagegen ist gerade für kleinere Gärten ein Thermokomposter bestens geeignet, der auf kleiner Fläche von 1 x 1 Meter schnell und effizient die Grünabfälle zersetzt. Die in der Regel doppelwandig hergestellten Komposter erwärmen sich besonders stark, was für eine schnelle Zersetzung des Ausgangsmaterials sorgt.

Natürlich kann sich jeder mit entsprechend Platz auch einfach einen großen Komposthaufen anlegen. Dieser benötigt allerdings jede Menge Platz, muss regelmäßig gewendet werden und gut gewässert sein. Im alten, größeren Garten habe ich auf die Steckkomposter gesetzt (so einen hier: hochwertigen Steckkomposter aus Holz*), im neuen, kleinen Garten auf einen Thermokomposter (wie dieser Thermokomposter aus Recyclingkunststoff von Neudorff*).

Man kann übrigens auch Kompost auf dem Balkon produzieren. Hier gibt es verschiedene Komposter-Systeme*, allen voran der Bokashi-Eimer, der mittels Mikroorganismen hoch effektiven Dünger produziert. Und nebenbei den Biomüll reduziert.

Wofür man den selbstgemachten Kompost alles verwenden kann

Kompost ist zurecht das schwarze Gold der (Bio-)Gärtner. Wenn alles schön feinkrümelig und so richtig schwarz wie gute Erde ist, noch dazu herrlich nach Wald- und Gartenerde duftet, dann ist der Kompost fertig. Sind noch größere Stücke enthalten, dann kann man den Kompost sieben. Das geht top mit einem Quadratmeter Hasendraht. Rechts und links eine Dachlatte daran befestigen und beispielsweise aufstellen und den Kompost durchschaufeln oder die Konstruktion auf eine Schubkarre legen und grobes Material absammeln und zurück auf den Kompost geben. Anders ist es bei den Thermokompostern. Aus ihnen kann man unten aus einer Klappe nach und nach den frischen und fertigen Kompost entnehmen.

Mit dem herrlichen Kompost kann man Gemüse- und Staudenbeete, Rosen und Beerensträucher im Herbst oder Winter mulchen und damit für die nächste Saison einen idealen Langzeitdünger und Bodenverbesserer ausbringen. Gleich, ob sandige oder harte, lehmige Gartenerde, alle Böden profitieren von Kompost.

Für Starkzehrer wie Tomaten, Gurken und Zucchini – im Beet wie Topf – arbeitet man vor der Pflanzung den guten Kompost in die Erde ein. Das humusreiche Material ist zum einen ein phantastischer Dünger, zum anderen ein guter Bodenverbesserer und Wasserspeicher. Dies ist auch der Grund, warum ich Kompost stets im Herbst auf die Gemüse- und Blumenbeete gebe.

Ein paar Zentimeter hoch und gleichmäßig verteilt – ohne unterzuarbeiten! –, dient zum einen als Schutz vor Wildwuchs auf den abgeräumten Beeten. Regen, Schnee und vor allem Regenwürmer sorgen bis zur ersten Pflanzung oder Aussaat dafür, dass das schwarze Gärtnergold in den Boden eingearbeitet wird. Wahlweise wird er im zeitigen Frühjahr ausgebracht. Dies verbessert über die Jahre selbst die Struktur eines richtig roten, sehr schweren Lehmbodens.

Wie auch immer man Kompost vom eigenen Kompostbehälter oder Komposter einsetzt, es ist von der Natur und vielen kleinen Helfern eine kostenlos für den (Bio-)Gärtner hergestellte Wunderwaffe.

Kompost als Teil eines Bio- oder Naturgartens

Kompost ist ein wichtiges Element in einem Natur- oder Biogarten. In loser Folge ergänze ich hier die weiteren Elemente, die einen harmonisch, natürlichen Garten ausmachen.

Ein weiterer Aspekt: Giftfrei gärtnern.

Die mit * gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate Links.

Kommt über einen solchen Link ein Einkauf zustande, werde ich mit

einer Provision beteiligt. Für Dich entstehen dabei keine Mehrkosten.

Merken

Merken

Print Friendly, PDF & Email
Please follow and like us:
onpost_follow 0
fb-share-icon1
Tweet1
Pinterest7
Share20

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

error

Dir gefällt, was du gelesen hast? Bitte weitersagen. :-)