Carlsberg blüht auf oder wie ein Gemeinschaftsprojekt zum Erfolg wird

Carlsberg blüht auf oder wie ein ehrenamtliches Bürgerprojekt zum Erfolg wird
Der neu geschaffene Mehrgenerationengarten, 1 Jahr nach der Pflanzaktion. Er reicht bis hinten an die Buchenecke unter den schönen Rotbuchen. Im Hochsommer wird es hier noch bunter. Und das war so beabsichtigt, weil das nicht nur die kleinen Gartenfreunde begeistert.

Wir haben ihn ‚Mehrgenerationengarten Carlsberg‘ getauft, der von ehrenamtlichen Helfern umgesetzte, kunterbunte Garten auf einer ehemaligen Rasenfläche vor dem Friedhof und zwischen zwei Kitas. Wie kann man so ein Bürgerprojekt für Mensch und Wildbiene umsetzen. An dem Beispiel möchte ich aufzeigen, wie so wie Bürgerprojekt umsetzbar ist.

Gleich vorab: Ihr wollt Euch für den Umwelt- und Klimaschutz engagieren, insbesondere für alles, das kreucht und fleucht, gerne für die Bienchen? Gerne könnt Ihr die für Euch richtige Partei wählen, mit Fridays for Future und Plakaten auf der Straße stehen und im Internet empörte Petitionen unterzeichnen. Ihr könnt aber auch was machen. Direkt, vor Ort. Frei nach dem Motto ‚machen ist wie wollen, nur krasser‘. Ihr könnt eine Baumscheibe einfach mal mit Samen versehen. Vor Ort, vor der Haustür und mit Gießen pflegen. Oder Ihr sucht Euch Gleichgesinnte und sprecht den Bürgermeister an, weil Ihr eine XY-Fläche nachhaltig und sinnvoll verschönern wollt. Neben dem eigenen grünen Reich gibt es so viele Möglichkeiten, die Umwelt vor Ort und beispielsweise das Nahrungsangebot für Pollen- und Nektarsammler ein klein wenig – oder auch mehr – zu verbessern.

Und so war das hier:

Initiative im Ort mit Bürgerprojekten übernehmen

Oktober 2019. Am Anfang stand eine Initiative der Energieagentur Rheinland-Pfalz, die in der Vergangenheit ein Pilotprojekt startete. KlikK-aktiv nennt sich das Projekt, ‚Klimaschutz in kleinen Kommunen‘, an dem in unserem Bundesland insgesamt 37 Gemeinden teilnehmen. Diese Aktion richtet sich an Kommunen unter 5.000 Einwohnern, die aktiv von einem Projektmanager betreut werden.

In jeder teilnehmenden Gemeinde, so auch hier, gab sogenannte Zukunftswerkstätten, in denen sich jeder Bürger einbringen konnte und es wurde von allen abgestimmt, welche Probleme/Projekte man angeht. Aufgeteilt haben sich die etwa 60 Teilnehmer in vier Gruppen, darunter die Gruppe „Biodiversität“. Koordiniert wurden und werden die Projekte durch einen oder zwei Klimaschutzpaten in den Gemeinden.

Schnell war für unsere Biodiversitätsgruppe klar: Öde Rasenflächen und traurige Verkehrsinseln müssen sinnvoll verschönert werden. So wurden 2020 mit zwei Projekten gestartet: Die Verschönerung von Verkehrsinseln – lustigerweise in der Gartenstraße – und das Projekt „Mehrgenerationengarten“. Langweilige Verkehrsinseln ohne Bäume erhielten neue Sommerlinden, die fleißig und bienenfreundlich unterpflanzt wurden.

Das zweite Bürgerprojekt war schon etwas aufwändiger: Ein etwa 300 Quadratmeter großer Garten, der aus dem Nichts entstehen sollte. Mehrgenerationengarten heißt dieser heute passend, weil er zwischen zwei Kindertagesstätten und vor einem Friedhof liegt. Er sollte ein Treffpunkt aller Generationen sein.

Sinn des Begrünungsprojektes

Carlsberg blüht auf oder wie ein ehrenamtliches Bürgerprojekt zum Erfolg wird
Hier: Etwas früher als das Eingangsbild fotografiert. Mit jeder Menge Zierlauch und strahlender Frühjahrsmargerite ‚Maikönigin‘. Was Ihr hier seht: Mitten durch den Garten zieht sich ein Grünstreifen mit Weg. Dies ist die Zufahrt zur Einsegnungshalle, die bleiben musste.

Dieser Garten sollte alle Carlsberger ansprechen und zum Verweilen einladen.

  • Einfach so, nach einem Spaziergang,
  • gezielt angesteuert, um Zeit im Grünen zu genießen,
  • als grüner ‚Warteraum‘ für Eltern dienen, die Ihre Kids abholen,
  • nach einem Friedhofsbesuch für eine besinnliche Auszeit oder vor einer Beerdigung zum Austausch.
  • Selbstredend ist er tier-/insektenfreundlich durch die Verwendung von früh-, dauer- und spätblühende Pollen- und Nektarspender, eine Trockenmauer, einen Totholzhaufen und einem Lesesteinhaufen.

Gleichzeitig hat er einen sehr praktischen Nutzen, denn die beiden Kitas „Spatzennest Kindertagesstätte Carlsberg“ und „Kinderkiste“ können das blütenreiche Gelände für naturpädagogische Maßnahmen nutzen, sorgen auch für den Großteil der Gießarbeiten. Was den Kindern übrigens tierisch Spaß macht. Auch wenn, so die Pädagogen, die Kinder mehr Wasser mit Ihren kleinen Gießkännchen selbst abbekommen, als so manche Pflanze. Was nicht weiter schlimm ist, denn die Erzieher gießen mit dem Schlauch.

2021 kam übrigens noch eine knapp 600 m² große Blumenwiese hinzu, die von sinnvollen, heimischen Sträuchern und Kleinbäumen ergänzt wurde. Für das erste Jahr sieht diese schon ganz gut aus. Zudem säte die Gemeinde auf einer freien Fläche auf dem Friedhof eine sogenannte Ausgleichsfläche von etwa 250 m² aus. Gefordert waren zwar nur 70 m² für ein örtliches Bauprojekt, aber es wurde dann gleich mehr gesät. Der langweilige ‚Acker‘ hat jetzt einen viel größeren Mehrwert. Angesteckt vom Tun der Biodiversitätsgruppe? Man weiß es nicht. 😉

Wie solche Bürgerprojekte umsetzen?

Gleich vorab: Der Ortsbürgermeister unserer Gemeinde war gleich mit von der Partie. Half bei der späteren Umsetzung auch fleißig mit. Nur: So ein Begrünungsprojekt muss erst vor dem Umweltausschuss und dann auch vor dem Gemeinderat präsentiert werden und kann erst nach Zustimmung angegangen werden. Dabei ist auch zu präsentieren, wie sich das Ganze letztlich finanziert und umgesetzt wird.

Hier war es für die einstimmige Abstimmung hilfreich, das Ganze beispielhaft zu visualisieren (habe ich mit einem einfachen Computerprogramm gemacht), Sinn und Zweck zu erläutern und sich vorher über den Warenfluss Gedanken zu machen.

Was ist bei der Planung zu beachten

Carlsberg blüht auf oder wie ein ehrenamtliches Bürgerprojekt zum Erfolg wird
Ich habe mit einem einfachen Programm einfach mal Ideen skizziert. Dieser Plan diente lediglich der Visualisieren für einen kunterbunten Garten. Wegen der nötigen Stehfläche für Besucher einer Beerdigung konnten wir nicht so nah an der Einsegnungshalle pflanzen. Direkt vor das Gebäude kommt allerdings noch ein Rosenbeet.

Erstmal: Wo kommt Geld her für geplante Maßnahmen? Die wichtigste aller Fragen, denn lediglich mit Selbstgezogenem und Pflanzenspenden kommt man nicht weit. Konkret hat das Gartenprojekt etwa 3.000 Euro gekostet, zuzüglich von der Gemeinde gespendeter Sitzmöbel und Hackschnitzel für die Wege.

Was macht man sonst noch

  • Spendenboxen aufstellen (ganz goldig von den Kita-Kids gebastelt)
  • Spendenkonto einrichten (Achtung! Genehmigung einholen. In unserem Fall bei der Verbandsgemeinde, auf die auch das Konto lief)
  • Aufrufe zum Spenden im Amtsblatt (Sach-, Pflanzen- und Geldspenden)
  • eine Infoveranstaltung organisieren
  • Haussammlung organisieren (Achtung! Genehmigung nötig!)
  • Zeitplan aufstellen
  • Pflanzenliste aufstellen und abstimmen
  • Preise für Pflanzen eruieren, evtl. auch von Baumaterialien etc.
  • Nach möglichen Pflanzenlieferanten schauen (hier: Bio-Gärtnerei Strickler und unsere Gärtnerei im Nachbarort, die die Wunsch (und Alternativ-)Pflanzen bei deutschen Produzenten orderte oder direkt einkaufte via Großmärkte.
  • Wer macht mit und beispielsweise welcher Bauer könnte mit Traktor und Egge die Rasenfläche beseitigen?
  • Woher kommen mögliche, kostengünstige Baumaterialien?
  • Schauen, ob es Fördergelder gibt.

Letzteres war für uns entscheidend für den schnellen Erfolg. Zwar gab es Geldspenden über die Boxen und auf das Konto, einigen Pflanzenspenden (z. B. ca. 250 Setzlinge – von Anwohnern gekauft und selbst gezogen – und einiges aus Carlsberger Gärten) und den Leistungen der Gemeinde (kostenlose Steine für die Trockenmauer).

Denn: Wir setzten auf die Bewerbung um sogenannte Leader-Gelder. Leader ist ein Programm der Europäischen Union, welches für insgesamt 321 eher ländliche Regionen in Deutschland ein bestimmtes Budget für die Regional-Entwicklung zur Verfügung stellt. Leader = Liaison entre actions de développement de l’économie rurale, „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“.

Konkret wurde hier die angepasste Präsentation aus der Gemeinderatsvorstellung als sogenanntes „Ehrenamtliches Bürgerprojekt“ eingereicht. Es gibt auch andere Programme im Rahmen von Leader. In unserem Fall war das mit bis zu 2.000 Euro – im Fall der Fälle – bezuschusste Projekt genau richtig.

Damit und mit den vorgenannten Leistungen, so unser Fazit, könnte man einen richtig vernünftigen Garten aufstellen, also wenn man an den Start denkt.

Und: Das Leader-Geld wurde uns von der regionalen Kommission Leader-Rhein-Haardt auch tatsächlich zugesprochen! Das war selbstredend genial. Übrigens: Wer solch einen Antrag stellt, muss bis zum Bescheid mit der Umsetzung warten. Dieser kam Mitte April, was etwas spät für die Gartenanlage ist, aber gut.

Es ging los.

So lief die Umsetzung des Bürgerprojektes Mehrgenerationengarten

Carlsberg blüht auf oder wie ein ehrenamtliches Bürgerprojekt zum Erfolg wird
Schön, wenn man eine tolle Gärtnerei im Nachbarort hat, die die Wunschpflanzen organisiert. So wie die Gruppe pflanzen konnte, haben wir die Stauden abgeholt, die bis dahin in einem Gewächshaus wunderbar gedeihen konnten.

Mit der Pflanzenliste wurde die Bestellung mit dem Hauptlieferanten, der Gärtnerei im Nachbarort abgesprochen und aufgegeben. So nach 10, 14 Tagen trudelten die ersten Pflanzen dann auch ein. Die Schattenpflanzen holte ich nach Vorbestellung bei der bekannten Gärtnerei Strickler ab, die eine halbe Stunde Fahrzeit entfernt ist. Die Wahl fiel auf diese Gärtnerei, da deren Auswahl an (heimischen) Schattenblühern recht groß ist und vorbestellt, weil wir ja im 1. Corona-Jahr waren – machte die gesamte Umsetzung nicht einfach –, da war diese Gärtnerei nicht für den Direktkauf geöffnet. Aber: Es gab Abholzeiten. Kistenweise wurde da dem Buhmann alles gerichtet, in die Zufahrt gestellt, abholbereit. Prima Lösung.

Die Bodenbearbeitung

Währenddessen galt es den Boden zu bearbeiten. Und das war bei genauer Betrachtung ein Problem. Wir hatten uns auf jede Menge Arbeit mit dem Abstechen der Grasnarbe und dem anschließenden Lockern eingestellt, aber das?! Total verdichtet. Da gab auch die recht gute Fräse dopsend auf. Was ich da am Landleben liebe? Irgendjemand kenn irgendwen, der dir mit etwas helfen könnte. In unserem Fall: Der Bauer Siggi mit seinem Traktor und der besagten Egge. Dieser fräste uns einen großen Teil der Fläche in 5 Minuten. Das bisschen spärliche Grasnarbe absammeln, fertig.

Zweite Ebene musste her

Das etwas größere Problem lag unter den Rotbuchen. Vorher nicht genau hingeschaut, war da dann doch das Wurzelwerk eine Herausforderung. Jahrzehntelange Begehung durch unzählige große und kleine Füße machten die Situation nicht besser. Prima, dass man da einen Anwohner eine Straße weiter kennenlernte, der ein Schwimmbad bauen wollte. Nicht das beste Erdreich, doch das haben wir hier sowieso nicht, da irgendwo zwischen sandig und lehmig, jedenfalls nährstoffarm.

Aufgepeppt wurde das Ganze durch Pflanzerde und Kompost, die wir, stimmt genau, durch Bekanntschaften bekamen. Aus einem Kompostwerk in Fahrdistanz (halbe Stunde), das den örtlichen Biomüll übrigens kompostiert. Dort gibt es, kannte ich bis dato auch nicht, 2. Wahl-Säcke, die in der vollautomatischen Produktion auch mal zu hunderten anfallen. Nicht richtig verschlossen, nur halb voll, der einzige Mangel an der Ware. Dafür zum sehr günstigen Preis. Leider: Jede Menge Plastikmüll, der allerdings so oder so (die Säcke werden sonst aufgeschnitten, weggeworfen und die Erde neu abgefüllt) angefallen wäre. Tipp: Viele Kompostierwerke bieten natürlich für solche Fälle auch lose Ware für kleines Geld an.

Die im Schatten liegende, daher spärliche Grasnarbe wurde lediglich an jenen Stellen wo es ging weggefräst, der Rest mit dem gleichmäßig verteilten Erdberg abgedeckt.

Trockenmauerbau, Totholz und…

Ehrenamtliches Bürgerprojekt mit Leader-Geldern gefördert: Mehrgenerationengarten Carlsberg
Bereits so eine niedrige Trockenmauer bietet vielen tierischen Gartenbesuchern einen Unterschlupf. Nach einer Woche war bereits ein Krötenpaar eingezogen.

Die Steine für die Trockenmauer der etwa 30 cm höheren Fläche hatte die Gemeinde übrig. Man muss dazu sagen, dass wir hier, am direkten Rand des Pfälzerwaldes, ‚steinreich‘ sind. Doch in dieser Menge wären die Steine auch nicht so einfach und vor allem kostenlos zu beschaffen gewesen.

Bei der geringen Höhe war das an einem Nachmittag von einem 2-Mann/Frau-Bautrupp gebaut. Die 2 Kilometer Anfahrt gelang mit einem Hänger, der im „Schichtbetrieb“ von mehreren Helfern befüllt wurde.

Der Totholzhaufen war ebenfalls schnell geschichtet, da wir direkt am Wald sind und der angrenzende Kindergarten noch genügend Material auf seinem Waldspielplatz und vom letzten Sturm umherliegen hatte.

Der Lesesteinhaufen war einfach der ‚Abfall‘ aus jenen für die Trockensteinmauer und dem Erdaushub.

Erste Pflanzarbeiten und die Wege

Die Fläche war gerichtet, also ging es an die ersten Pflanzarbeiten. Der Kombi wurde mehrmals vollgestopft und die wirklich prächtigen Pflanzen, meist im XXL-Format, wurden verteilt und im Boden versenkt. Ein toller Moment.

Da sich die Arbeit nicht nur durch die Corona-Maßnahmen und leichtem Helferrückgang, aber auch durch Lieferengpässe zog, hatten wir doch einen Vorteil: Schafgarbe, Glockenblumen und Co. in den 5 Liter Töpfen waren bereits prächtig am Blühen.

Praktisch parallel wurden die Wege angelegt. Dazu wurden ‚Rinnen‘ in die Beetflächen gemacht, mit Vlies ausgelegt und mit Hackschnitzel praktisch aufgefüllt. Dabei sind wir recht organisch vorgegangen, sprich: Es gibt keinen geraden Weg und damit stets abgerundete Beetflächen. Das sieht nicht nur schöner aus, sondern macht es für unsere Dreikäsehochs aus den Kitas spannender zu entdecken, da sie bei Ihrer Größe im Hochsommer nicht den vollen Überblick über die Fläche haben.

Insgesamt wurden etwa 800 Pflanzen gesetzt, zahlreiche, wie gesagt, in stattlicher Größe. Im Herbst 2020 kamen dann noch etwa 500 Blumenzwiebeln hinzu. Letztere waren übrigens wieder eine Spende. Und da man nie genügend Pflanzen in einem Garten haben kann, wird sowohl an Pflanzen, als auch an Blumenzwiebeln noch nachgelegt.

Jetzt muss lediglich ein Teil der Wege noch eingefasst werden. Dies geschah bereits zum Großteil mit meterlangen, nicht allzu dicken Baumstämmen, die wir, richtig, über Beziehungen von einem der hiesigen Waldwirte geschenkt bekamen.

Wie lange brauchte die Umsetzung des Mehrgenerationengarten Carlsberg?

Ehrenamtliches Bürgerprojekt mit Leader-Geldern gefördert: Mehrgenerationengarten Carlsberg

Geplant wurde im Winter. Vor dem Gemeinderat präsentiert wurde im März und die Leader-Zusage kam Ende April. Etwas spät, aber das Warten hatte sich ob des Geldsegens gelohnt. Fertig war der Mehrgenerationengarten Carlsberg dann knapp vor Mitte Juli, was aber auch dem durch Corona geschuldeten zähen Pflanzennachschub geschuldet war. Viel mehr Gartenbesitzer hatten im Virus-Jahr einfach viel mehr Pflanzen als üblich gekauft.

Das mit der Man- und Woman-Power…

Die Biodiversitätsgruppe bestand anfangs aus etwa 15 fleißigen Helferlein. Mit der Zeit schrumpfte die Anzahl, was nicht unüblich bei solchen Projekten ist, teilweise aber auch berufliche Gründe hatte. Andere stießen aber auch wieder hinzu. Und auch heute noch melden sich stets neue Helfer, die sich für die Pflege dieser und, nicht zu vergessen, der Verkehrsinseln, beim Team melden. Letztere habe ich leider noch nicht gezählt, doch das sind dann auch etwa 15 große und kleine, heute üppig blühende Biotope.

Für deren Bewässerung hat die Gemeinde Fässer zur Verfügung gestellt. Dezente graue 200 Liter Fässer mit Deckel, die die Gemeindemitarbeiter netterweise regelmäßig auffüllen. Ein paar der Inseln werden direkt von den Anwohnern als Paten gepflegt. Zwei, drei wurden sogar von den Paten bepflanzt.

Biodiversitätsprojekt, das ankommt

Nach fast genau einem Jahr zurückblickend: Das Biodiversitäts-Projekt des Mehrgenerationengartens ist ein voller Erfolg. Die Kita-Kids schauen zur Gießzeit bereits auf die Uhr und beschweren sich bei Verzögerungen, der Garten mit seiner kunterbunten Vielfalt wird angenommen.

Zum Glück: Erneut Leader-Gelder

Während vier massive Bänke von der Ortsgemeinde gestiftet wurden, gehen der große Tisch, eine eben zu erstellende Hinweistafel und Info-Flyer wieder auf Leader-Gelder zurück. Denn für die Weiterentwicklung des Areals wurde Anfang 2021 erneut ein Förderungsantrag gestellt. Und genehmigt.

Mal schauen, was uns noch so einfällt. Im Herbst kommen jedenfalls noch einige Blumenzwiebel in die Erde. Nur wohl kein Zierlauch mehr, denn mit 200 Alliumzwiebeln (die Blüte sah fantastisch aus!) sind wir diesbezüglich gut versorgt…

Tipp: Nicht nur für solche Projekte gibt es, oft vom Züchter direkt, im Netz sehr attraktive Angebote für Krokusse, Tulpen, Allium und Co.

Und der Gewinner ist…

Ehrenamtliche Bürgerprojekte planen: Mehrgenerationengarten Carlsberg.
Heraus kam ein Gewinnergarten, 1. Preis in seiner Kategorie bei „Wir tun was für Bienen“.

Noch im Jahr der Umsetzung haben wir uns für den bundesweiten Wettbewerb „Wir tun was für Bienen“ von „Deutschland summt“ beworben. Über 270 Gruppen haben hier in insgesamt 9 Kategorien teilgenommen. Einer der Gewinner war unser Mehrgenerationengarten, der in der Kategorie „Kommunale Flächen, Parks und Baumscheiben“ den ersten Platz belegte. Das Team war richtig stolz über den unerwarteten Sieg.

Biodiversitätsprojekte: Bitte wagen!

Für Biodiversitätsprojekte auf öffentlichen Flächen muss man einige Hürden nehmen. Und es muss ja nicht gleich ein so üppig blühender Garten sein, sollte es einer werden. Man kann auch kleiner – in der Fläche und bei der Pflanzenmenge – anfangen und alles kontinuierlich wachsen lassen und stetig erweitern.

Und das Ganze geht auch kleiner… Lediglich ein paar bewuchsarme Verkehrsinseln mit Blumensamen versehen, vielleicht eine kleine Blumenwiese auf einer ungenutzten Fläche in Eurer Stadt oder Gemeinde anlegen – es gibt so Vieles, was Ihr für die Verschönerung der Innenstädte, insbesondere aber für die Biodiversität machen könnt. Neben der sinnvollen Begrünung von Garten und Balkonien.

Doch eines muss Euch klar sein: Ihr müsst die Verantwortlichen in der Gemeinde von Eurem Vorhaben überzeugen können. Auch in der Tatsache, dass die Grünfläche in den nächsten Jahren gepflegt wird.

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