Blumenzwiebeln im Garten und Topf: So wichtig für die Artenvielfalt

Gerade die frühblühenden Exemplare sind lebensnotwendig für unsere Wildbienen. Doch auch so Frühsommerblüher wie dieser Zierlauch mit dem Kleinen Fuchs helfen immens.

Blumenzwiebeln im Garten und Topf richtig pflanzen
Gerade die frühblühenden Blumenzwiebel sind lebensnotwendig für unsere Wildbienen. Doch auch so Frühsommerblüher wie dieser Zierlauch mit dem Kleinen Fuchs helfen immens. Zwiebelblüher sind einfach gut und wichtig für die Artenvielfalt.

Demnächst ist es wieder soweit – wir freuen uns auf schöne Spätsommer- und milde Herbsttage. Und dann, ja dann ist es Zeit für mehr Blumenzwiebeln im Garten und auf Balkonien. Nicht nur weil sie ab Februar wieder Farbe ins grüne Reich bringen, sondern auch und gerade mehr denn je wichtig für die Artenvielfalt sind.

Tulpen, Narzissen, Hyazinthen, Allium und die frühen Krokusse und Schneeglöckchen, was freuen wir uns doch jedes Jahr auf die zeitigen und späteren Frühlingsboten im Garten und auf dem Balkon. Sie sind nicht nur schön anzuschauen, denn sie sind auch die ersten guten Pollen- und Nektarspender für die fleißigen Bienen.

Blumenzwiebel-Pflanzzeit ab September

Viel falsch kann man nicht machen beim Blumenzwiebeln pflanzen. Werden ein paar Grundregeln wie die richtige Tiefe beachtet, dann ist der Erfolg garantiert. Und ist der Boden allzu lehmig und dadurch im Winter sehr nass, den Aushub für das Pflanzloch mit Pflanzerde oder Sand vermengen, um einen besseren Wasserabzug zu erzeugen. Mehr Tipps, auch zu sandigem Boden, weiter unten.

Zuvor aber noch einen Tipp zur Pflanzzeit von Blumenzwiebeln. Es heißt ja, dass sie so früh in die Erde sollen wie möglich. Stimmt im Prinzip auch. Das hat vornehmlich damit zu tun, dass die Zwiebeln vorher unter optimalen Bedingungen nach ihrer Ernte gelagert waren. Und die haben sie eben nicht, wenn sie im spätsommerlich aufgeheizten (Beispiel) Gartenhaus vor sich hinschlummern. Allzu schnell sind sie ausgetrocknet und das beeinflusst die Lebensdauer. Daher sollten sie am besten zur Verkaufszeit im September und Oktober gesteckt werden.

Aber, Gegenbeispiel: Ich habe da nur mal ein paar vergessen – Krokusse, Tulpen und Narzissen – und die kamen super, als sie an einem milden Dezembertag, fast vor Weihnachten, in die Erde kamen. Voraussetzung: Sie dürfen wie gesagt nicht austrocknen und müssen noch schön fest sein. 

 Man muss sich mit der richtigen Pflanzzeit also nicht ganz so verrückt machen (es sei denn es droht Frost), kühl und trocken – sonst neigen sie zum Schimmeln – sollten sie allerdings schon gelagert sein. Aber wer noch ein paar Nachzügler rumliegen hat oder ein Ausverkaufsschnäppchen von gesunden und festen Blumenzwiebeln macht, nur zu. Übrigens, selbst wenn sie anfangen bereits auszutreiben, alles kein Problem. Nur eben schimmelnde Blumenzwiebeln bitte entsorgen.

Tipp zu den späten Schnäppchen: Sie sollten dann immer noch schön fest sein und beim leichten Drucktest wie auch die frische Gemüsezwiebel nicht nachgeben. Das sollte auch der Fall bei reduzierter Ware aus dem Internet der Fall sein, da diese (hoffentlich) optimal gelagert wurde. Hier kann ich übrigens nur raten, bei Herstellern direkt zu ordern. Da stimmt die Auswahl, auf jeden Fall Preis und Qualität.

Zwiebelblüher nicht nur für (Wild-)Bienen

Nicht erst seitdem wir mildere Winter haben sind Honig- und Wildbienen früh im Jahr unterwegs. Allen voran sind es die pummeligen Hummeln, die, jahreszeitlich gesehen, wahre Frühaufsteher und durchaus bereits im Februar unterwegs sind. Daher solltet ihr auch andere Winterblüher wie Helleborus oder Schneeheide anbieten. 

Bei der Auswahl der Zwiebelblüher bin ich jetzt allerdings weniger päpstlich, denn: Auch wenn Tulpenzüchtungen praktisch keinen sogenannten Trachtwert haben, gehören sie für mich trotzdem zum gerne gesehenen Frühlingsensemble. Die eher kleinwüchsigen Wild-Tulpen sind da übrigens anders. Sie werden gut und gerne besucht, daher dürfen sie mit anderen, pollen- und nektarreichen Zwiebelgewächsen auch in die Beete.

Folgende Blumenzwiebel (Auswahl; (inklusive jene, die ihr als Knollen oder Rhizome erhaltet) bringen tolle Blüten für Nektar- und Pollensammler:

  1. Frühe Pollen- und Nektarspender unter den Blumenzwiebeln
Die verschiedenen Helleborus-Arten finde ich echt faszinierend, denn: Sie blühen im Winter. Hier im Garten wachsen die besonders robusten Schneerosen, eine vergleichsweise neue Züchtung. Sie blühen ab November bzw. Januar und bis weit in den April hinein. Und liefern frühen Wildbienen jede Menge Pollen. Foto: Pixabay.com/GAIMARD
  1. Späte Blumenzwiebeln, Knollen und Rhizome für Nektar- und Pollensammler:
  • Alle Allium-Arten* (vom kleinen Allium spherocephalon der etwa im Juli blüht, bis zum Purpur-Kugellauch im Mai)
  • Camassia/Prärielilie*
  • Berglauch (mehrjährig und essbar)
  • Herbstzeitlose
  • Herbst-Krokus
  • Hasenglöckchen
  • Dahlien (! offenblütig)
  • Steppenkerze (verschiedene)
  • Helleborus-Arten*
Allium sind tolle Nektarspender. Auch jene in der Gemüseabteilung wie Lauch, Schnittlauch oder, wie hier, die Winterheckenzwiebel
Allium sind tolle Nektarspender. Auch jene in der Gemüseabteilung wie Lauch, Schnittlauch oder, wie hier, die Winterheckenzwiebel

Blumenzwiebeln im Beet richtig pflanzen

Die Pflanzregel für die geliebten Frühjahrsblüher ist eigentlich ganz einfach: Sie sollten 2 besser 3x Mal so tief gepflanzt werden wie sie einen Durchmesser haben.  So in etwa sollte auch der Mindestabstand zwischen den Blumenzwiebeln im Beet sein.

Gruppen von Zwiebelblühern sehen, wie auch bei Stauden und Sommerblühern (eine alte Gärtnerregel), einfach schöner und natürlicher aus. 5-er Gruppen einer kleineren Sorte zu pflanzen ist daher ganz geschickt. 3-er Gruppen wie bei großen Allium-Sorten sind bereits ausreichend. Bei mehr Platz, gerne mehr. Auch sollte man – zumindest über die Jahre – die Blumenzwiebeln im Beet verteilen. Eine Ecke mit Blumenzwiebeln bestückt, die andere (noch) kahl, das ist nicht ganz so schön, wenn sie als Frühlingsboten im Beet aufgehen. Tipp: Ich habe über die Jahre nach und nach Blumenzwiebeln gesetzt, sodass sie allmählich mehr Bereiche im Garten einnehmen. Es muss ja nicht alles auf einmal perfekt sein. Damit ich diese Stellen fand und finde (wo sie vielleicht auch mal verschwinden), mache ich zur Blütezeit immer Fotos. Vor allem von den Gartenecken, die Lücken aufweisen.

Unser Problem, wie erwähnt und in vielen anderen Gärten auch, der schwere Boden. Hier ist es hilfreich, entweder die Blumenzwiebeln auf eine Lage Split oder ähnliche zu setzen. Alternativ: Das Loch größer ausheben und die Gartenerde mit Kompost oder Blumenerde mischen. Letzteres ist auch bei allzu magerer oder sandiger Erde zu empfehlen.

Blumenzwiebeln pflanzen im Garten und als Blumenzwiebel Lasagne im Topfgarten
So wie diese Narzissen: Blumenzwiebel in Gruppen pflanzen ist einfach schön.

Wer ein Wühlmausproblem hat, setzt die Blumenzwiebeln am besten in einen Gitterkorb. Den kann man sich einfach aus Hasendraht machen. Hält nicht ewig, aber doch wohl ein paar Jahre. Tipp für eine längere Blütezeit: Zum einen gibt es – nehmen wir jetzt mal die Tulpen – frühere und spätere Sorten. Hier sollte man sich genau über die Blühzeiten informieren und entsprechende Sorten auswählen, soll die Blütezeit schön lange anhalten.

Zum anderen kann man sich hier mit einem einfachen Trick behelfen: Einfach Blumenzwiebeln der gleichen Sorte etwas tiefer pflanzen, so eine Zwiebelstärke. Diese Blumenzwiebeln kommen dann etwas später in die Blüte und die Freude an den strahlend-schönen Frühjahrsblühern hält länger an.

Nun heißt es nur noch sehr gut angießen und auf das Frühjahr warten.

Nicht nur was für Balkonien: Blumenzwiebeln im Topf pflanzen

Blumenzwiebel im Topf pflanzen ist nicht nur was für die reinen Topfgärtner. Bei uns gibt es einige Töpfe mit den verschiedenen frühjahrsblühenden Schönheiten. Die Töpfe kann man dann strategisch und visuell wertvoll platzieren wie man möchte. Direkt vor der Terrassentür, in der Blickachse aus dem Küchenfenster, vor dem Eingang, neben dem Terrassensitzplatz oder gar in Lücken im Beet.

Zumal die Frühjahrsblüher im Topf meist etwas früher blühen und ich weit mehr Blumenzwiebel in einen Topf pflanzen kann als auf der Anleitung empfohlen. Einzige Voraussetzung: Düngen. Eine regelmäßige Flüssigdüngergabe hilft zwar den Beetzwiebeln auch, im Topf ist es wirklich wichtig und zwar ab dem ersten Austrieb.

Die Blumenzwiebel-Lasagne: Volle Blütenpracht

Blumenzwiebel pflanzen

Töpfe besetze ich mit Blumenzwiebeln nach dem Motto der Blumenzwiebel-Lasagne. Die Blumenzwiebel-Lasagne ist nichts anderes, als ein in verschiedenen Schichten mit Blumenzwiebeln aufgefüllter Topf. Reinkommt, was das Hobbygärtnerherz erfreut, ganz früh blühende Frühjahrsblüher wie Krokusse oder Schneeglöckchen machen hier den Anfang, Kugellauch oder andere Alliumsorten machen nach der Narzissen-, Tulpen- und Hyazinthenblüte den Abschluss.

Die Blumenzwiebel-Lasagne funktioniert so: Ein Topf mit gutem Abzug der nicht verstopfen sollte – ich nehme da immer Tontopfscherben und eventuell eine Lage Split, Kies oder Blähton – wird zunächst mit etwas Erde gefüllt. Dann lege ich im Kreis einige Blumenzwiebeln (z.B. Tulpen), dicht an dicht mit einer Fingerbreite Abstand, und fülle wieder eine Lage Erde auf. Etwa in Zwiebelstärke. Eine kreisrunde Lage Blumenzwiebeln, Lage Erde, Blumenzwiebeln. In einem 10 Liter Topf habe ich so drei Lagen. Je größer und vor allem tiefer ein Topf ist, desto mehr Zwiebeln und Lagen sind möglich.  

Man kann hier auch nur mit einer einzigen Sorte agieren. Diese kommen dann nach und nach aber in üppiger Fülle, zumal die Dauer der Blüte künstlich durch das tiefere Legen verlängert wird.

Ich tendiere jedoch, das Ganze kunterbunt zu bestücken. So habe ich Töpfe, die unten Allium haben, dann Tulpen und Narzissen und zum Schluss Krokusse und Schneeglöckchen. Dieser Topf blüht dann fast ohne Unterbrechung – und je nach Wetter – fast durch von Februar bis Juni.

Ein paar Tipps…

Tipp 1: Ab dem ersten Austrieb wöchentlich bis 14-tägig flüssig düngen. Sollte dieser, was nicht unüblich ist, bereits im Herbst zu sehen sein, dann bitte noch nicht düngen. Das würde den Austrieb vor der bevorstehenden Kälte nur unnötig frostempfindlich werden lassen. Hier dann bis zu den ersten wärmenden Sonnenstrahlen im neuen Gartenjahr warten.

Tipp 2: Nach der Blüte, spätestens nach dem zweiten Jahr, in die Beete auspflanzen und die Töpfe neu bepflanzen. Der Balkongärtner schenkt sie vielleicht jemandem mit Garten. Der Grund: Diese dichte Bepflanzung sieht zwar top aus, aber die Zwiebelblüher laugen auch sehr schnell und trotz Düngung aus. Die Blühfreude lässt somit mit den Jahren nach.

Tipp 3: Kauf im Laden zeitig Anfang bis Mitte September tätigen, bevor die Ware ausverkauft oder ausgesucht ist. Bestellungen online sind in der Regel ab August bereits möglich.

Fazit: Nicht nur, wer sich nach ein paar farblos-tristen Wintermonaten etwas Farbe im Garten und auf Balkonien wünscht, ist mit frühen Pflänzchen aus Knollen und Zwiebeln bestens bedient. Auch und gerade Wildbienen – aber nicht nur die – profitieren von diesem zu dieser Zeit essentiellen Nahrungsangebot. Gerade für Februar und März sind das die Schneeglöckchen, Winterlinge, Krokusse, frühe Narzissen, Lerchensporn oder Buschwindröschen. Wobei die Wintermonate nicht farblos sein müssen. Denn in Gärten sorgen der Winterduft-Schneeball oder die Zaubernuss als Bäume und die verschiedenen Helleborus-Arten, gedeihen top im Topf, für Blüten mitten im Winter.

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