So bleibt der Rasen gesund und kräftig

Rasen vertikutieren richtig wässern und düngen
Rasen vertikutieren, richtig wässern und düngen. Foto: Pixabay.com/AlesHava

Ein sattgrüner schöner Rasen ist kein Zufall. Genau wie alle anderen Pflanzen braucht nämlich auch er ein gewisses Maß an Pflege. Ansonsten breiten sich nämlich schnell Moos und unerwünschte Beikräuter aus. Wird der Rasen vernachlässigt, steigt auch die Gefahr für Pilzinfektionen oder es machen sich Lücken bemerkbar, so dass eine Nachsaat erforderlich wird. Auch Mangelerscheinungen und anhaltende Trockenheit setzen dem Rasen massiv zu. Doch welche Aufgaben gehören eigentlich zur Rasenpflege dazu? Neben dem regelmäßigen Rasenmähen ist vor allem das richtige Belüften, Düngen und Wässern wichtig. Abgestorbene (Pflanzen-)Teile müssen zudem konsequent entfernt werden. Und wer eine Blumenwiese anlegen will, muss seinen Rasen natürlich entsprechend vorbereiten, denn von allein sprießen die bunten Blüten nicht.

Warum und wann muss der Rasen vertikutiert werden?
Früher war das Vertikutieren eine extrem kraftraubende Angelegenheit, die mühevoll per Hand und beispielsweise mit einem Rechen erledigt wurde und oft mehrere Stunden dauerte. Heute helfen uns leistungsfähige Geräte wie Vertikutierer dabei, so dass diese Aufgabe ebenso schnell und einfach ausgeführt werden kann wie das Rasenmähen. Trotzdem wussten Gartenbesitzer schon vor Jahrzehnten, dass auf das Vertikutieren nicht verzichtet werden sollte. Also nahmen sie die anstrengende Herausforderung an.

Doch warum ist das Vertikutieren so wichtig? Ganz einfach: Der Rasen würde sonst ersticken, verhungern und verdursten. Schuld daran ist Rasenfilz, also organisches Material wie Schnittgut und Moos, das sich nicht vollständig zersetzt hat und wie eine dicke, undurchlässige Schicht auf der Grasnarbe liegt. Die Folge: Luft, Wasser, Sauerstoff und Nährstoffe gelangen nicht mehr an die Wurzeln heran. Die Konsequenzen liegen auf der Hand: Der Rasen wirkt kraftlos, wächst kaum, wird anfällig für Krankheiten und kommt nicht mehr gegen Moos und Unkräuter an. Besonders betroffen ist Rasen in Schattenlage oder auf schwerem, zu Staunässe neigendem Boden, grundsätzlich empfiehlt es sich aber, jeden Rasen mindestens einmal im Jahr zu vertikutieren, also zu belüften. Durch diese Maßnahme wird nämlich der Rasenfilz entfernt, so dass wieder ein Luftaustausch stattfinden kann und die Wurzeln mit Sauerstoff, Wasser und Nährstoffen versorgt werden. Im Anschluss atmet und lebt der Rasen förmlich auf: Er gewinnt an Kraft und Vitalität, begeistert mit einer sattgrünen Farbe und lässt Moos sowie Unkraut keine Chance.

Kahle Stellen können dann auch nachgesät werden, denn die Erfolgschancen, dass die Saat optimal aufgeht, sind nach dem Vertikutieren deutlich höher. Der beste Zeitpunkt zum Vertikutieren ist das Frühjahr, also im März oder April, denn dann wird der Rasen durch die Maßnahme quasi aus seinem Winterschlaf aufgeweckt. Es ist sinnvoll, eine trockene Wetterphase abzuwarten, da die Rasenfläche beim Vertikutieren nicht zu nass sein sollte. Außerdem müssen Laub und Zweige vorher von der Fläche entfernt werden. Das Gerät ritzt die Grasnarbe leicht an und lockert den Rasen somit auf. Mulch, Moos, Unkräuter und Verfilzungen, die das Wachstum des Rasens behindern, werden effektiv entfernt. Lasst diese Reste etwas antrocknen, dann können Sie in dünnen Lagen auf den Kompost

Manchmal ist es erforderlich, die Fläche im Herbst noch einmal zu vertikutieren. Beispielsweise dann, wenn sich in feuchten oder schattigen Lagen auch über den Sommer viel Moos gebildet hat. Dies sollte dann im September oder Oktober, auf jeden Fall aber vor dem ersten Frost geschehen. Ob der Vertikutierer im Herbst noch einmal zum Einsatz kommt, zeigt ein simpler Trick. Gartenbesitzer müssen einfach mit einer Harke durch den Rasen fahren. Bleiben an der Harke dann Verfilzungen oder Moos hängen, sollte die Fläche vor dem Winter noch einmal vertikutiert werden.

Den Rasen richtig düngen

Wer hätte das gedacht: Rasen hat einen enorm hohen Nährstoffbedarf! Durch das regelmäßige Mähen zwischen Frühjahr und Herbst entziehen wir ihm aber Nährstoffe: Er braucht also Dünger, und dass idealerweise drei- bis viermal im Jahr in regelmäßigen Abständen. Die erste Düngegabe erfolgt nach dem ersten Mähen im Frühjahr. Das Wetter sollte trocken, aber nicht zu sonnig sein, denn sonst könnte der Rasen verbrennen. Ein guter Langzeitdünger ist jetzt in den meisten Fällen die richtige Wahl. Er wirkt je nach gewähltem Produkt etwa drei Monate lang. Im Juni erfolgt eine weitere Düngegabe. Da der Rasen jetzt besonders stark wächst, kann er eine Extraportion Kraft gut gebrauchen, und die schenkt ihm der Dünger. Stark beanspruchte Rasenflächen können bei Bedarf noch einmal im August gedüngt werden. Vor dem Winter erfolgt dann die Herbstdüngung, die dem Rasen hilft, schadlos und gesund durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Tipp: Wichtig ist, sich unbedingt an die Dosierungsanleitungen der jeweiligen Produkte zu halten. Vor allem eine Überdosierung sollte unbedingt vermieden werden. Durch zu viele Nährstoffe verfärbt sich der Rasen braun, er wirkt dann wie verbrannt.

Den Rasen in Trockenphasen wässern 

Es ist überall gleich im Garten: Gemüsebeet, Blumenbeet und selbstverständlich der Rasen müssen bei Trockenheit richtig bewässert werden, das ist klar. Immerhin dringen die Wurzeln nur wenige Zentimeter in den Boden ein. Allerdings kommt es auf das Wie und das Wann an. So wird beispielsweise immer wieder der Fehler gemacht, zwar häufig, aber dafür wenig zu wässern. So landet in der Wurzelzone aber nicht genug Wasser. Nach Möglichkeit sollte es bei jedem Bewässerungsvorgang etwa 15 Zentimeter tief in den Boden einsickern. Wie viel Liter dafür benötigt werden, hängt von der Beschaffenheit des Bodens ab. Schwere und lehmige Böden brauchen dann pro Quadratmeter etwa 15 bis 20 Liter, allerdings sind sie auch in der Lage, dass Wässer länger zu speichern. Für einen lockeren Sandboden reichen pro Quadratmeter oft schon zehn Liter aus. Hier muss allerdings häufiger gewässert werden, da das Speichervermögen deutlich geringer ist.

Ob die angegebenen Mengen mit einer Bewässerungsanlage erreicht werden, lässt sich mit einem cleveren Trick feststellen: Gartenbesitzer sollten sich einfach nur einen handelsüblichen Regenmesser besorgen und mitten auf dem Rasen aufstellen. Alternativ und ein wenig aufwendiger ist das einmalige Ausstechen einer Grassode mit einem Spaten. Mit einem Zollstock oder Maßband lässt sich dann messen, wie viele Zentimeter der durchfeuchtete Bereich umfasst. Aufgrund der dunkleren Farbe kann er ohne Probleme von der trockenen Zone unterschieden werden. Die Grassode kommt anschließend wieder in den Boden. Der richtige Zeitpunkt zum Bewässern liegt in den frühen Morgenstunden. Dann ist der Boden von der Nacht noch etwas kühler und das Wasser verdunstet nicht so schnell. Abends ist er dagegen meist noch zu stark aufgeheizt, was für eine besonders rasche Verdunstung sorgt.

Wenig Pflegeaufwand – große Wirkung

Vertikutieren, düngen und bei Trockenheit wässern: Das sind neben dem Mähen die wichtigsten Pflegemaßnahmen für einen gesunden und sattgrünen Rasen. Der Aufwand ist über das Jahr verteilt gar nicht so hoch, zumal es für alle Aufgaben moderne und praktische Helfer gibt, die Gartenbesitzern den schweißtreibenden und anstrengenden Teil der Maßnahmen abnehmen. Als Belohnung für die liebevolle und konsequente Pflege präsentiert sich die Rasenfläche dann zu allen Jahreszeiten kräftig, gleichmäßig, vital und optisch attraktiv. Und noch ein Tipp für den Sommer: Den Rasen bei hohen Temperaturen nie unter 5, 6 cm mähen. Dann übersteht er besser die Hitze.

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