Ackerschachtelhalm und Knoblauch: Hausmittel gegen Mehltau, Krautfäule und Ungeziefer

Es gibt heute wohl unzählige Chemikalien, um gegen Mehltau, Kraut- und Braunfäule – auch vorbeugend -, gegen Blattläuse, Weiße Fliege oder Kohlweißling zu spritzen. Dabei hat die Natur zahlreiche Hausmittel, die natürlich die gängigen Krankheiten und Schädlinge an Blumen und Gemüse bekämpfen. Gerade auf Ackerschachtelhalm setze ich als Hausmittel vorbeugend und akut bei Mehltau an Gurken & Co. Selbst Krautfäule an Tomaten kann man hiermit vorbeugen.

Eine sehr gute Maßnahme bevor das Lieblingsgemüse krank wird – aber auch Blühpflanzen wie der Phlox oder die Lupinen – und bei akutem Mehltaubefall oder geringen Zeichen von Kraut- und Braunfäule: Ackerschachtelhalmbrühe ansetzen und die ganze Pflanze 1x wöchentlich spritzen. Sind die Pflanzen akut befallen, dann kann die verdünnte Ackerschachtelhalmbrühe an drei Tagen hintereinander sprühen. Zusätzlich jedes kranke oder verdächtige Blatt sauber abschneiden (und danach das Messer oder die Schere desinfizieren oder mit Seifenwasser schrubben).

Ackerschachtelhalm als Hausmittel gegen Mehltau
Ackerschachtelhalm kommt besonders auf lehmigen und verdichteten Böden vor. Für viele ein lästiges Unkraut, ist das auch Zinnkraut genannte Gewächs toll zur Krankheitsprophylaxe und bei akuter Gefahr als Ackerschachtelhalmbrühe einsetzbar.

Ackerschachtelhalm, auch Zinnkraut genannt, enthält viel Kieselsäure und dies stärkt die Blätter, macht sie somit weniger anfällig für Krankheiten wie Echter oder Falscher Mehltau und die Fäulekrankheiten. Auch Milben soll er abhalten.

Ackerschachtelhalm wächst meist auf lehmigen, verdichteten Böden und kann dort für den Gärtner zur Plage werden – so wie in unserem Garten mit sehr lehmigem Boden –, denn, einmal drin, ist er nur schwer wieder zu entfernen. Zumal seine Triebe beim Jäten nur allzu gerne abbrechen. Aus der Not eine Tugend gemacht wird er eben eingesammelt und, ohne Wurzelwerk, zu Ackerschachtelhalmbrühe.

Ackerschachtelhalmbrühe ansetzen ist einfach, sofern man welchen in eher feuchten Wiesen, Gräben oder im eigenen Garten findet. Zudem gibt es das Grün auch als Pulver oder flüssiges Konzentrat zu kaufen. Für die Ackerschachtelhalmbrühe aus frischem Kraut einen großen Topf mit den Pflanzen füllen, wie den Beinwelltee mit Wasser aufgießen und 24 Stunden ziehen lassen. Aufkochen für eine halbe Stunde, abkühlen lassen, abgießen. verdünnt auf 1:5 mit Wasser, regelmäßig spritzen. Bei akutem Befall mit Mehltau oder bei drohendem Befall in feuchten Spätsommernächten, drei Tage hintereinander spritzen. Es sollte trocken sein und morgens gespritzt werden, denn, im Gegensatz zu vielen anderen Brühen, sorgt UV-Strahlung für eine bessere Aufnahme der schützenden Kieselsäure. Ackerschachtelhalm – ein wirklich gutes, rein natürliches Mehltau-Hausmittel. Selbst wenn beispielsweise die Gurken krank sind hilft, neben dem Blätterausdünnen, die Brühe rein natürlich.

Das Extrakt gibt es wie erwähnt auch zu kaufen und ist sofort einsetzbar. Da ich den Ackerschachtelhalm ziemlich gut eingedämmt habe in den Beeten, setze ich dieses Jahr auf dieses Extrakt: Neudorff Schachtelhalm Extrakt*.

Blattlaus-Alarm mit Knoblauchsud verscheuchen & Kohlweißling natürlich abwehren

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Knoblauchsud ist effektiv gegen saugende Insekten. Offensichtlich können sie den würzigen Sud genauso wenig ab wie so mancher Mensch. Der Vorteil: Selbst wenn für die menschliche Nase der Knoblauchduft verzogen ist, wehrt er trotzdem die Schädlinge ab.

Blattläuse sind lästig und schaden den Pflanzen wenn sie in Massen auftreten. Wer die einfachste Methode – Wasserstrahl auf die Pflanze und mit drehender Bewegung der Finger die Blattläuse abreiben – nicht durchführen will, der zerdrückt 3, 4 Knoblauchzehen und übergießt sie mit einem Liter heißem Wasser. 24 Stunden stehen lassen und die Pflanzen ein, zwei Mal hintereinander einsprühen. Auch die Blattunterseiten. Hilft auch gegen Wollläuse und Milben. Allerdings nicht gegen gefräßige Raupen des Kohlweißlings. Die interessiert die Vampirabwehr so gar nicht. Sie abzusammeln kann allerdings den Schaden eindämmen.

Ich persönlich warte übrigens beim Blattlausbefall immer erst ab. Denn selbst in unserem kleinen Naturgarten sind innerhalb von 2, 3 Tagen Marienkäfer (auch als Larven), Larven der Florfliegen und Meisen zur Stelle, die das Problem auf ihre ganz eigene Weise lösen; indem sie sich an den Blattläusen sattessen.

Was zudem gegen die lästigen Raupen des Kohlweisslings hilft: Tomatenblätter oder -Geiztriebe zwischen die Kohlpflanzen legen. Also ich hatte damit tollen Erfolg und keinerlei Fraß mehr an meinem Kohlrabi.

Bei Fragen, Unklarheiten, was auch immer: Mail an redaktion (at) muhvie.de

Text & Bilder (c) Jürgen Rösemeier-Buhmann

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12 Gedanken zu “Ackerschachtelhalm und Knoblauch: Hausmittel gegen Mehltau, Krautfäule und Ungeziefer

  1. Hallo Jürgen,

    das ist ein guter Artikel und eine sehr schöne Webseite. Vielen Dank dafür.

    Ich verwende Ackerschachtelhalm schon seit Jahren als Pflanzenjauche. Für meine Tomaten im Freiland (ohne Regenschutz) habe ich mir dieses Jahr aber etwas Anderes überlegt. Nämlich das Mulchen.

    Ich habe heute kiloweise Ackerschachtelhalm am Rande eines Getreidefeldes gerupft und ihn rund um meine Tomatenpflanzen ausgelegt. Hoffentlich funktioniert das genausogut wie das Spritzen. Wenn die Kieselsäure über die Wurzeln in die Blätter aufgenommen wird, müsste das doch auch gegen die fiese Braunfäule helfen, oder? Ich habe jetzt schon Angst davor und inspiziere jeden Tag genauestens die Blätter und Stängel. Es hat bei uns die letzten Wochen sehr viel geregnet.

    Mich würde interessieren, ob eine Tomatenpflanze über das Gießen oder auch Mulchen geschützt werden kann oder ob das nur mechanisch durch das Auftragen auf die Blätter funktioniert.

    Haben Sie damit Erfahrungen?
    Ich würde mich freuen, wenn Sie darüber etwas wissen.
    Vielen Dank und Grüße

    Iris

    1. Hallo Iris,
      sorry, Frage übersehen… Erstmal Dank für dein Lob (ich erlaub mir mal, Du zu sagen)! <3
      Zu den Fragen: Also ich denke, rechtzeitig aufgebracht, sollte der Ackerschachtelhalm auch so helfen. Grundsätzlich kann man das Blattstärkungsmittel auch gießen. Gespritzt kommt es halt sofort da an, wo es hin soll. Aber... habe es auch schon gegossen.

      Die Krautfäule kann man eigentlich ganz gut beherrschen. Luftiger Standort (zum Abtrocknen nach Regen), vor allem aber von unten bis zur 1. Rispe die Blätter entfernen. Denn: Die Krautfäule kommt ja in aller Regel vom Erdreich/Spritzwasser auf die Blätter. Daher fängt sie auch praktisch immer von unten an. Stehen die Tomaten relativ eng, dann nehme ich auch zwischendrin mal Blätter heraus. Aber nie zu viel (Richtwert: 3 - 4 Blätter maximal), sonst reagiert die Tomate mal kurzfristig mit Wachstumsstop.
      Viele Grüße und einen Krautfäule-freien Tomatensommer wünsch,
      Jürgen

    1. Hallo Lutz, viel Erfolg! Wobei jetzt bei deisen Temperaturen solche Maßnahmen wenig bringen. Es ist den Pflanzen jetzt einfach zu kalt und feucht da draußen. Grüße, Jürgen

  2. Hallo Jürgen 🙂
    Ich find ja deine Seite hier total grandios und sage mal ganz lieb DANKE!! daß du dein Wissen zur Verfügung stellst 🙂

    Mal eine Frage zur Ackerschachtelhalmbrühe: Wie lange kann ich die denn aufbewahren? Muß sie dann in Kühlschrank?

    Dank dir und herzlichen Gruß aus Niederbayern,
    Sandra

    1. Hallo Sandra,
      vielen lieben Dank für Dein Lob! <3 Also aus Erfahrung hält sie ein paar Wochen. Ich stelle sie dann einfach eher in den Schatten, denn die Sonne. Und da ich immer einen Topf voll nur abkoche... Habe noch nicht erlebt, dass die "schlecht" wird. Wenn du weniger benötigst und Platz im Kühlschrank hast, warum nicht?! Draußen zumindest riecht sie ja auch nicht. Im Gegensatz zur Brennnesseljauche 🙂 Liebe Grüße und viel Erfolg im grünen Reich! Jürgen

      1. Hallo Jürgen,
        ganz lieben Dank für deine Antwort 🙂
        Kann ich denn den abgekochten und abgeseihten Schachtelhalm ( quasi das Überbleibsel aus der Brühenherstellung 😉 ) auf die Beete schmeißen?

        1. Hallo Sandra, aber gerne doch 🙂 Hm, ich hab die ausgekochten Halme immer auf den Kompost gegeben, aber als Mulchmaterial – warum nicht. 🙂 Wenn du den Ackerschachtelhalm für die Brühe selbst sammelst, dann schau halt nur, dass es nicht der Sumpfschachtelhalm ist/du diesen eindeutig abgrenzen kannst. Letzterer gilt ja als giftig für Tiere (auch wenn das wohl auch wieder in Füttertests widerlegt wurde), aber er enthält kaum/keine Kieselsäure. Liebe Grüße, Jürgen

          1. Danke dir, ich schmeiß mal einfach aufs Beet 😀 Und keine Sorge, ich hab den richtigen Schachtelhalm 🙂
            Ich freu mich, weiterhin auf deinen tollen Seiten hier ganz viele nützliche Infos zu finden 🙂
            Lieben Gruß,
            Sandra

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