Auf frischer Tat: Wie der Kohlweißling seinen Opfern an die Wäsche geht

Kohlweißling Raupe bekämpfen durch Mischkultur und natürliche Abwehrmittel
Schmetterlinge sehen wir ja wirklich gerne im Garten. Dem Kohlanbauer ist dieser Gesselle allerdings weniger lieb. Der Kohlweißling kann an allen Kohlsorten für Totalausfall sorgen. Einfache und natürliche Gegenmaßnahmen. © Samuele Gallini – Fotolia.com

Auf frischer Tat ertappt. Der unscheinbare Kohlweißling legt nur allzu gerne die Eier seines Nachwuchses derzeit auf der Wirtspflanze ab, die ihm seinen Namen gab. Er liebt alle Kohlsorten und legt, sehr clever, in der Regel auf der Unterseite der Blätter seine Eier ab. Und das hat Folgen. Wie ihr sie natürlich vermeiden könnt.

Spätestens wenn die weißgefärbten Kohlweißlinge mit markantem Punkt auf der Flügeloberseite durch den Garten schwirren, dann heißt es aufmerksam sein. Denn dann dauert es nicht mehr lange, bis unsere Kohlpflanzen – Vorsicht, auch Chinakohl oder Kohlrabi – von kleinen grünen oder grün-schwarz-gelben Raupen wimmeln. Sie fressen sich dann gleich in Gruppen durch das herrliche Gemüse und richten mehr oder weniger großen Schaden an.

Sind die Kohlweißling-Raupen erstmal bei der Arbeit, dann marschieren sie gleich in ganzen Trupps über die Blätter und fressen sich durch. Spätestens dann sollte man sie absammeln.

Kohlweißling bei der Eiablage

Das Video aus unserem Hochbeet zeigt (ab 0:13) insgesamt 3 x, wie der Kohlweißling seine Eier auf der Unterseite eines Kohlblattes ablegt.

 

Kohlweißling bekämpfen

Vorsorge ist besser als Nachsehen. Neben engmaschigen Netzen zur Abwehr, funktioniert auch die Mischkultur mehr oder minder gut gegen einen Befall. Ich habe jahrelang eine sehr gute Abwehr mittels Tomatengeiztrieben oder deren frisch geschnittenen Blätter erzielt.

Hier müssen allerdings schon einige Triebe oder Blätter auf den Boden unter den Kohlpflanzen ausgebreitet werden. Auch ist regelmäßiges nachlegen nötig. Die eintrocknenden Blätter können als Mulchmaterial auf der Erde verbleiben.

Diese Idee der Abwehr kommt aus dem Bereich der Mischkultur. Bei der Mischkultur geht es ja um gute und schlechte Nachbarschaften im Obst- und Gemüsebeet, im Fall der Tomate soll deren intensiver Duft den Kohlweißling abhalten. Weitere Mischkulturpartner des Kohls sind übrigens Lauch, Salat, Bohnen und Spinat sowie Dill. Für den Dill gilt wohl auch: Sein Duft irritiert und soll den Falter abhalten. Was übrigens auch mit anderen stark duftenden Kräutern wirken soll. Dann aber sicher nicht: Ein Kraut auf ein Duzend Kohlpflanzen. Da wird die Wirkung des Duftes sicher „verpuffen“.

Dass nicht immer alles so bei der Mischkultur glänzt… 2016 hatte ich den schönen Romanesco bewusst zwischen die Tomaten gesetzt. Das interessierte den Kohlweißling aber so gar nicht und die Pflanzen wurden ratzekahl gefressen. Einen Versuch ist es dennoch wert, da die Pflanzen von der Mischkultur auch profitieren können. Eine gute Übersicht über gute und schlechte Nachbarn, dem Grundsatz der Mischkultur, findet Ihr hier. Erklärung des Warums inklusive.

Kontrolle ist eben die beste Abwehrmaßnahme gegen Fressfeinde wie den Kohlweißling. Wobei: Auch ein intakter Garten, indem etwa Vögel den Falter schnappen. Ein weiterer Feind, den man sich auch kaufen kann: Schlupfwespen.

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