Volle Kanne: Richtig gießen und Bewässerung leichtgemacht

Garten und Balkon richtig gießen, Bewässerungssysteme und automatische Gartenbewässerung
Garten und Balkon richtig gießen. Das ist gar nicht so einfach. Welche Hilfsmittel es hierfür gibt und Praxistipps.

Topfgarten oder Beet, die Essenz allen Lebens ist Wasser und je wärmer es ist, desto mehr benötigen die Pflanzen im Garten und Balkon davon auch. Hier reicht heute das Arsenal der Gieß- und Bewässerungsmöglichkeiten weit. Von der alten Gießkanne über Bewässerungscomputer mit Sensor bis zur automatischen Gartenbewässerung. Was es da gibt, ein paar Praxiserfahrungen und wie man das mit dem Gießen im Urlaub macht.

Die gute alte Gießkanne: Nicht nur für Balkongärtner meist die beste Wahl

Je nachdem wie groß das grüne Reich ist, ist man durchaus sportlich unterwegs und kommt mächtig beim Gießkannenschleppen ins Schwitzen. Was für den Balkongärtner ohne Wasseranschluss oder Regenfass – sehr zu empfehlen, falls die Möglichkeit besteht und die Genehmigung zum Anzapfen des Regenfallrohrs vorhanden ist – fast Alltag ist, für den Schrebergärtner meist auch, das schadet auch nicht im Garten. Warum das Gießen mit der Gießkanne trotz Schlauch auch mal im Garten gut ist, weiter unten mehr hierzu.

Wässern mit dem Gartenschlauch

Hat jemand eine Gartenspritze mit zahlreichen Funktionen oder einen Gießstab, die mehr als 2 Gartenjahre überlebte? Diese meist multifunktionalen Helferlein am Ende des Gartenschlauchs sind regelmäßig im Gebrauch, selten billig und oft doch schneller kaputt, als das Auto den nächsten Ölwechsel benötigt oder das Fahrrad wieder mal einen Platten hat. Was habe ich schon ausprobiert, stets das Gleiche. Undicht, ein Hebel bricht ab, oder der Gießstab selbst bricht direkt am Anschluss. Vielleicht halten die Gartenspritzen ja etwas länger, wenn man sehr sorgfältig mit Ihnen umgeht. Da dies im Garten aber nicht immer ganz so einfach ist, bin ich weiter am Testen.

Die Gartenspritze auf dem Eingangsbild macht mir allerdings Hoffnung. Ein feiner Strahl ohne Schnickschnack und mit Messingdichtungen, ich bin gespannt, ob der Gießstab von Geka – beliebt bei Profigärtnern, dann allerdings am 3/4 Zoll-Schlauch – ein paar Jahre länger Gast und Helfer in unserem Garten ist. Hier das große Geka-Spritzenmodell GEKA-Schlauchgießgerät Soft Rain 3/4 ZollGEKA-Schlauchgießgerät Soft Rain 3/4 Zoll und die Halbzollvariante und GEKA Gießgerät mit Ideal-Steckanschluss (Hinweis: Beide gießen mit echt sanftem Strahl, hakt man unseren Gießstab in die Griffarretierung ein, dann kommt lediglich die halbe Menge Wasser raus. Muss man mögen oder die ganze Zeit drücken.) Beide Modelle sind echt sehr leicht.

Doch, zurück zum Gartenschlauch. Prinzipiell ist der Gartenschlauch natürlich ein guter Helfer im Garten. Schlauch mit Verbindungsstück an den Wasserhahn anschließen und los geht es. Bei besonders durstigen Pflanzen kann man dann mit der Gießmenge aber schon mal daneben liegen und schlicht zu wenig gießen. Abhilfe: Mal eine Kanne füllen und auf die Uhr schauen. Dann weiß man, wie viel Wasser aus der eigenen Leitung läuft.

Was wir im Muhvie-Garten gerade bei durstigen Tomaten, Gurken oder Zucchini machen: Trotzdem gießen mit der Gießkanne. So ist man sicher, dass zum Beispiel die Tomate, ist die Erde trocken, mindestens ihre 5 Liter Wasser erhält. Unter Umständen im Topfgarten sogar mehr. Alternativ für Schlauchgießer gibt es einen Wassermengenzähler, welcher direkt hinter die Gartenspritze angeschlossen wird und den Durchlauf exakt misst.

Bewässerungssysteme: Vom Tropfschlauch bis zur mitdenkenden Uhr

Heute gibt es so einiges, was man sich zu Gießkanne und Gartenschlauch noch so alles anschaffen kann. Wer etwas mehr Garten zu gießen hat, der setzt einen 2- bis 4-fach-Verteiler auf den Wasserhahn. Ist genügend Druck auf der Leitung, dann können sich auch mal zwei Hobbygärtner die Arbeit teilen.

Die Steigerung dieses Verteilers: Eine Bewässerungsuhr beziehungsweise ein Bewässerungscomputer. Dieser wird vor den Wasserhahn gesetzt und kann, je nach Ausstattung, programmiert werden. „1 x morgens um 7 Uhr und nochmals spät abends je eine Stunde gießen“ oder andere Intervalle können bei den Bewässerungscomputern programmiert werden. Die Ausstattung reicht bis zum Sensor, der den Wasserfluss bei Regen abstellt. Aber natürlich nur dann, wenn ein passendes System hinzu installiert wird.

Hier gibt es wiederum verschiedene Varianten. Moderne Sprinkleranlage oder Regner, deren Zufuhr sogar unterirdisch verlegt werden kann. Nachteil der Regner: Beregnet man hiermit beispielsweise eine halbe Stunde das Blumenbeet, dann liegen die darin wachsenden Blüher meist am Boden. Auch nicht gut finden so eine Dauerberegnung die Mimosen unter den Gartengemüsesorten, sprich, Tomaten, Gurken, Zucchini und Kürbis. Sie werden allzu schnell krankheitsanfällig.

Besser sind hier Tropfschläuche. Sie sollen, nebenbei erwähnt, am wenigsten Wasser benötigen, da sie direkt an der Pflanze tröpfchenweise Wasser abgeben. Bis zu 80 % Wasser soll man so einsparen, zumal sie einen angenehmen Nebeneffekt haben: Es ist wenig Wasserdruck nötig.

Wir haben Tropfschläuche verlegt. So etwa 50 Meter. Diese Tropfschläuche sind nicht schlecht, vor allem wenn es megaheiß ist, nutzen wir sie zusätzlich. Auch im Urlaub, um den fleißigen Gartenfeen die Arbeit etwas zu erleichtern.

Garten und Balkon richtig gießen, Bewässerungssysteme und automatische Gartenbewässerung
Tropfschlauch im Gemüsebeet, ein System mit Vor- und Nachteilen.

Nachteile unserer Tropfschläuche aus Gummi: Man hat schnell mal ein Loch reingestochen, was mir bereits 2 oder 3 x mit der Grabegabel passierte. Dann heißt es durchschneiden und einen Schraubverbinder einschrauben. Zudem gibt es ein paar Stellen, an denen es dann doch etwas spritzt. Nachteil ist auch die Reichweite. Denn die Tropfschläuche bewässern nicht weiter, als so etwa 5 bis maximal 10 Zentimeter. Da muss am besten alles in Reih und Glied gepflanzt sein.

Links zu zwei praktikablen Systemen: 25 Meter Tropfschlauch oder das Micro-Drip-System mit Tropfrohr oberirdisch, 50 m.

Diese Tropfschläuche, also das Micro-Drip-System, gibt es auch in kurz und für den Topfgarten auf Balkonien. Sie funktionieren via Wasserleitungsanschluss oder einem kleinen Reservoir von 9 Litern und mit einem individuell für jeden Topf einstellbares Tropfsystem. Ein Regenfass ist aber wohl die optimale Lösung. Ein Rezensent des Produktes schrieb, dass hier jede Topfpflanze auf dem Balkon im dreiwöchigen Sommerurlaub tadellos versorgt wurde. Hierfür hatte er ein 100 Liter Regenfass.

Hier geht es zum Set: Vollautomatische Blumenkastenbewässerung. Und hier noch ein paar Linkempfehlungen: Hier erfährt man mehr über Bewässerungssysteme und im folgenden Link erfährt man wirklich alles über die automatische Gartenbewässerung.

Richtig gießen: Allgemeine Tipps in Sachen Wassergabe

Frisch Gepflanztes richtig gut angießen. Dann lieber ein paar Tage – je nach Wetter – warten, sodass sich die Wurzeln besser ihren Weg suchen. Verdichtete Topfballen zunächst an der Unterseite rigoros etwas lösen.

Lieber mal richtig ordentlich gießen, als jeden Tag ein paar Schlückchen (Topf wie Beet).

Ein Topfgarten benötigt vergleichsweise viel Wasser, da die Feuchtigkeit leichter verdunstet (und sich die Töpfe insgesamt mehr aufheizen).

Ganz früh morgens gießen ist besser und effektiver als in der Abendsonne, da hier noch alles aufgeheizt ist und dadurch mehr verdunstet. Nebenbei haben es so Schnecken im Sommer schwerer.

Ist es etwas kühler oder gießt man einen Topfgarten abends im Sommer: Die Kannen morgens schon füllen, dann ist das Wasser in der Kanne nicht so kalt; das freut die Pflanzen. Schließlich stellen wir uns auch nicht unter die eiskalte Dusche nach einem Sonnenbad.

Regnet es tagelang auf den Topfgarten, dann ist es sinnvoll, die Untersetzer wegzunehmen. So kann das Wasser besser ablaufen.

Text & Fotos: (c) Jürgen Rösemeier-Buhmann

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