19 Tipps, um Lebensmittelverschwendung im Haushalt zu vermeiden

Wie man Lebensmittelmüll oder Lebensmittelverschwendung im Haushalt vermeiden kann.
Lebensmittel wegwerfen muss nicht sein. Bananen, die so aussehen, landen bei vielen bereits im Müll. Dabei haben sie so das beste Aroma. Tipp? In den Smoothie einrühren, zum Backen verwenden, unter das Müsli oder den Joghurt mischen. Weitere Tipps, wie man Lebensmittelmüll und Lebensmittelverschwendung im Haushalt vermeiden kann. Foto: © zoeytoja – Fotolia.com

Auf unseren Äckern werden bis zu 50 Prozent der angebauten Lebensmittel einfach untergezackert. Die Supermarktregale oder Frischetheken sind so vollgestopft, dass hier Unmengen irgendwann im Müll landen. Bei Schweinefleisch ist es etwa die Hälfte, soll heißen, 40 Millionen Tiere werden jährlich gezüchtet. 20 Millionen landen im Müll. Das regt uns alle auf. Und zuhause? Auch da landet vieles in der Tonne, das da gar nicht landen muss. Wie man Lebensmittelmüll vermeiden kann.

  1. Anschauen, riechen und im Zweifelsfall schmecken sind die wichtigsten Regeln um Lebensmittelmüll zu vermeiden! Viele Lebensmittel sehen vielleicht nicht mehr so toll aus, sind aber noch super essbar. Die eigenen Sinne sagen einem schon, wann etwas gut ist oder nicht. Nehmen wir aber, um ein Beispiel zu nennen, den verschlossenen Joghurt und werfen wir ihn in den Müll, nur weil das MHD überschritten ist (ich schreibe hier bewusst nicht „abgelaufen“), werden wir nie erfahren, ob der noch gut war oder nicht.
  2. MHD/Mindesthaltbarkeitsdatum ist nur ein Qualitätsversprechen der Hersteller. Das MHD garantiert, dass beispielsweise ein Joghurt, Käse oder gar die Nudeln so sind wie am ersten Tag der Produktion. Aber: Das MHD es ist kein Verfallsdatum. Mehrere Tests – vom Eigenversuch mal ganz abgesehen – haben belegt, dass die allermeisten Lebensmittel – es gibt mehrere Tests zu Molkereiprodukten – selbst Wochen nach dem aufgedruckten MHD noch gut sind. So kann beispielsweise ein Joghurt meist locker nach einer Woche oder später noch sorglos gegessen werden. Ich habe schon „Kühlschrankleichen“ (Joghurts) gegessen, die 8 Wochen über das aufgedruckte Datum top waren! Ein Erdbeerjoghurt verliert dann vielleicht etwas die Farbe, die meist eh künstlich ist, das war es. Nach Tipp 1 vorgehen, dann erkennt jeder ob etwas gut ist.
  3. Anders ist es mit dem Verfallsdatum für besonders empfindliche Produkte wie Hackfleisch, Frischfisch oder auch Muscheln. Da dann die Finger von lassen.
  4. Noch zum MHD: Tee, Salz, Trockengewürze, Nudel, Reis,… all diese „trockenen“ Lebensmittel können gar nicht verderben. Da ist zum Glück aktuell die EU auch dran, dass hier das MHD von der Packung kommt. Ähnliches gilt für Dosenkonserven oder Eingekochtes wie Marmelade.
  5. Lebensmittel richtig lagern vermeidet ebenfalls Lebensmittelmüll. So viele Kühlschränke haben heute Kältezonen. Diese sollte man auch benutzen. Und wer das nicht hat, da gilt die Faustregel: Leichter Verderbliches ganz unten im Kühlschrank aufbewahren (Fleisch/-Produkte), Gemüse oder sowas wie Essiggurken oder Marmelade eher nach oben. Tipp: Im Sommer, wenn möglich die Temperatur etwas runterdrehen. Gerade wenn Getränke regelmäßig gekühlt werden sollte die Temperatur schon bei 5 Grad liegen.
  6. Wo wir gerade im Kühlschrank sind. Lebensmittel sollte man nie in Plastik aufbewahren. Das gilt für Käse, Wurst, Fleisch genauso wie Gemüse. Ausnahmen: Der frisch geputzte Salat oder die Möhren, die man wochenlang frisch hält, indem sie in ein feuchtes Tuch eingeschlagen werden und dann in eine Plastiktüte oder –Büchse und ins Gemüsefach können. Dieser Trick funktioniert übrigens auch mit Kohl aller Art.
  7. Sensible Lebensmittel wie Fleisch, Wurstwaren oder auch Käse richtig aufbewahren. Der Käse benötigt nur ein Wachs- oder Butterbrotpapier, der Anschnitt der Leberwurst macht sich gut in einer Porzellantasse oder Fleisch- und Wurstwaren halten viel länger auf einem Porzellanteller oder in einer Glasschüssel (Stichwort Keime). Selbst wer solche Lebensmittel an der Frischetheke oder dem Metzger kauft, das ist immer in Plastik eingepackt. Da sollte es so schnell wie möglich raus. Es sei denn es ist eingeschweißt oder vakuumiert.
  8. „Sonnenanbeter“ wie Tomaten, Paprika, Zucchini oder Bananen gehören nicht in den Kühlschrank. Kürbis hebt man an einem kühlen Ort, etwa dem Keller auf. Wir haben sie immer in einem hölzernen Kellerregal liegen. Da halten sie sich Monate. Ab und an kontrollieren.
  9. Kartoffeln mögen es dunkel. Bei uns liegen sie immer in einem Karton in der Garage. Dadurch treiben sie weniger aus und werden auch nicht grün durch UV-Licht.
  10. Da Äpfel wie Bananen das Reifegas Ethylen verdampfen, diese zwei Obstsorten nicht mit anderem Obst oder Gemüse gemeinsam in einen Schale auf der Arbeitsplatte oder auf dem Esstisch stellen. Die Nachbarn werden dann allzu schnell reif oder verderben.
  11. Einkaufsliste schreiben und nur das einkaufen, was auch wirklich darauf steht. Die Supermärkte locken nur allzu schnell mit schicker Deko oder dem ganz tollen Schnäppchen. Das man eigentlich nicht benötigt.
  12. Nie hungrig einkaufen gehen, dann kauft man nicht zu viel. Das macht man immer mit leerem Bauch.
  13. Großeinkauf – außer lange haltbare Sachen – war gestern. Heute bekommt man doch überall Lebensmittel, da sollte man lieber einmal öfter einkaufen gehen (gerade bei frischen Lebensmitteln) als einmal zu wenig
  14. Nie den Kühlschrank so vollräumen, dass man den Überblick verliert. Da liegt dann wieder etwas Wurst oder noch eine halbe Gurke ganz hinten vor dem neuen Einkauf, das ältere Lebensmittel geht dahinter „unter“.
  15. Jeder kennt doch noch das Resteessen von Oma. Irgendwie hat das doch immer geschmeckt. Einfach mal mit angefangenen Lebensmitteln oder Resten (die man auch einfrieren kann!) vom gestrigen Tag kreativ sein. Das macht auch noch Spaß und schmeckt zum Erstaunen Vieler richtig gut!
  16. Alte Brötchen oder Weißbrot entweder zu Paniermehl reiben oder würfeln, ganz abtrocknen lassen und als Knödelbrot aufbewahren. Auch Croutons aus altbackenem Brot, schön in der Pfanne geröstet mit etwas Knoblauch und mediterranen Kräutern, schmecken lecker.
  17. Gemüsereste? Petersilienstängel, Zwiebel- oder Karottenschalen, der Anschnitt vom Sellerie, der Strunk vom Kohl, all das kann man in einen Beutel oder eine Büchse packen und einfrieren. Hat man hiervon ein paar Händevoll, dann raus aus der Truhe und damit einen Gemüsefond kochen. Das gibt eine herrliche Suppenbasis oder ist ideal, um ein Risotto zu kochen. Der Fond hebt z. B. in einer Glasflasche abgefüllt, im Kühlschrank locker eine Woche.
  18. Bei Gemüse gilt fast durch die Bank: Wenn ein Pflanzenteil essbar ist, dann ist es der Rest in den allermeisten Fällen auch. Die Blätter vom Kohlrabi zum Beispiel haben sogar mehr Vitamine und Mineralstoffe, als die Knolle darunter. Einen Teil hiervon schneide ich am Ende der Garzeit immer in ein Kohlrabigemüse. Auch eine Suppe daraus oder Krautwickel (vorher ganz kurz blanchieren und den Stiel ausschneiden) – sehr lecker. Radieschenblätter sind richtig schön würzig, junge Rote Bete-Blätter sind nährstoffreich und gut für den Salat. Es sei denn, sie sind auf sehr lehmigem Boden gewachsen, dann sind sie manchmal arg erdig, Fenchel- oder Karottengrün, auch das kann man verarbeiten. Oder habt Ihr mal die Triebspitzen von Erbsen probiert? Die sind fast aromatischer als die Hülsenfrüchte selbst.
  19. Selbst anbauen. Das schmeckt frisch geerntet nicht nur toll… Man weiß Obst, Gemüse oder Salat weitaus mehr zu schätzen, wenn es aus dem eigenen Beet oder dem Kübel kommt.
  20. Noch mehr Tipps? Prima, gerne als Kommentar schreiben!

 

Text: (c) Jürgen Rösemeier-Buhmann

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