Wohlfühloase Gartenhaus: Ideen für den stilvollen Innenausbau

Gartenhaus selber bauen und Innenausbau
Foto: CCO/unsplash.com/Travis Grossen

Das kleine Häuschen im eigenen grünen Reich ist nicht nur einfach eine Unterbringungsmöglichkeit für Gartengeräte. Viele Menschen nutzen es als gemütlichen und vielseitig nutzbaren Rückzugsort im eigenen Garten — ein kleines Stück vom Alltag entfernt. Auch für ein geselliges Beisammensein mit Freunden eignet sich die kleine oder große Hütte hinter dem Haus.

Was bei der Planung und dem Bau eines Gartenhauses wichtig ist sowie Tipps zu Materialien und Bauweise habe ich schon in einem anderen Beitrag zusammengefasst. Der eigenen Kreativität sind vor allem in der Planungsphase Grenzen gesetzt. Vorab ist zu klären, ob der Traum von der Wohlfühloase an der Genehmigung scheitern könnte. Wer sich innerhalb dieser Vorgaben bewegt, darf sich aber nach Lust und Laune austoben.

Individualität ist Trumpf

Gartenhäuschen lassen sich vielseitig nutzen und für jeden Geschmack ist mittlerweile ein passender Bausatz zu haben. Dabei sind die Zeiten von langweiligen Einheitsmodellen längst vorbei, denn wie beim Hausbau, so ist auch in Sachen Gartenhaus mehr denn je Individualität gefragt. Hersteller wie etwa die Gartenhausfabrik haben daher heute ein sehr breites Spektrum an Modellen im Angebot, das den individuellen Wünschen der Kunden mehr als gerecht wird. Selbst auf Maß werden Gartenhäuser heute gefertigt.

Soll das Gartenhaus als Ort für Feierlichkeiten und den entspannten Kaffee am Sonntagnachmittag ausgelegt sein, vielleicht sogar als Büro, ein Trend aus England, der auch hierzulande immer mehr Fans findet, dann verdient die Innenausstattung durchaus mehr Aufmerksamkeit. Denn der Wohlfühlfaktor darf nicht zu kurz kommen. Da kann es auch ein wenig stilvoller zugehen — angefangen bei der Gestaltung von Wänden und Decken. Dazu gibt es hier einige Ideen für Hobby-Handwerker.

Wand- und Deckengestaltung

Obwohl ein Gartenhaus oder eine Laube nicht als dauerhafter Wohnraum vorgesehen sind, wollen es viele Nutzer gemütlich haben. Es soll nicht unbedingt aussehen wie ein Schuppen, der schnell zusammengezimmert wurde. Für den Wohlfühlfaktor ist deshalb eine schöne Innengestaltung Trumpf. Diese beginnt bei Wänden und Decke, die den größten Teil des Raumes ausmachen. Zwar sind die meisten Bausätze aus Holz innen recht ansehnlich, es spricht jedoch nichts gegen eine schöne Wand- und Deckenverkleidung. Im Gegenteil: Für die Wärmedämmung ist das ein großer Pluspunkt.

Schicke Paneele für Wand und Decke

Je nach Bausatz oder selbst entworfener Konstruktion haben die Wände innen das Flair eines Rohbaus. Mit schönen Wandpaneelen verkleidet, sehen sie schon ganz anders aus. Diese Paneele sind in vielen Farben und Dekors erhältlich und lassen sich einfach an einer geeigneten Unterkonstruktion montieren. Wurde das Gartenhaus mittels Grundgerüst gebaut, könnte sich auch das zur Montage eignen. Falls nicht, sind zusätzliche, vertikal oder horizontal angebrachte Dachlatten nötig. Das hängt davon ab, welche Wandpaneele Verwendung finden. Für die Decke gibt es vielfach Paneele im gleichen Dekor wie für die Wände. Das gibt dem Raum ein einheitliches Ambiente.

Mit Nut-Feder-System sind Paneele leicht zu verlegen. Zur Montage werden passende Fugenkrallen benötigt, die in bestimmten Abständen in den Dachlatten Halt finden. Das Justieren der Dachlatten-Konstruktion nimmt etwas Zeit in Anspruch, lohnt sich jedoch für ein ordentliches Ergebnis ohne Wellen. An Wänden und Decke arbeitet es sich dabei recht gut zu zweit. Tipp: Statt einer Wasserwaage helfen ein guter Linienlaser oder Kreuzlaser bei der exakten Ausrichtung der Konstruktion.

Gartenhaus selber bauen und Innenausbau
Foto: CCO/unsplash.com/Andreas Dress

Ein weiterer Vorteil für das individuell gestaltete Outdoor-Zimmer: Es ergibt sich zwischen Paneelen und Außenwand etwas Raum für eine gute Dämmung. Das erleichtert das Heizen und macht das Gartenhaus ganzjährig nutzbar. Im Idealfall hält diese Dämmung sogar die sommerliche Hitze ab. Als Dämmstoff für die Innenwände eignet sich Mineralwolle oder Holzwolle, die dann später hinter den Paneelen verschwindet und für einen guten Luftaustausch sorgt. Das hilft auch gegen Schimmelbildung.

Gipskartonplatten für einen glatten Look

Eine alternative Wandverkleidung sind Gipskartonplatten. Im Grunde ist das Vorgehen wie bei den Wandpaneelen: geeignete Unterkonstruktion erstellen, Dämmung rein, Gipskartonplatte dranschrauben. Sind die Außenwände aber aus Grobspanplatten gezimmert, bieten diese schon einen ideal glatten Untergrund für den Gipskarton. So kann eine zusätzliche Dachlattenkonstruktion unnötig sein. Eine gute Dämmung muss dann an die Außenwand — beispielsweise mit Styropor oder Styrodur.

Grundsätzlich gehört eine geeignete Dampfsperre auf die Materialliste. Meist sind es Folien aus Polyethylen, die das Eindringen von Feuchtigkeit verhindern. Die Gipskartonplatten selbst werden mit phosphatierten Schrauben montiert. Die einzige Schwierigkeit besteht darin, die Schraubenköpfchen auf optimale Tiefe zu bringen: Der Kopf darf nur etwa einen Millimeter tief versenkt sein, aber keinesfalls überstehen. Tipp: Ein Tiefenbegrenzer für den Aufsatz des Akkuschraubers hilft dabei, die richtige Bohrtiefe zu erwischen. Anschließend lassen sich Schrauben und Übergänge zwischen den Platten mit feiner Spachtelmasse ausgleichen. Wo in den Ecken des Raumes die Gipskartonplatten aufeinandertreffen, eignet sich Acryl als dauerelastische Fuge. Es ist leicht zu verarbeiten und lässt sich überstreichen.

Bevor eine geeignete Innenfarbe den letzten Schliff bringen kann, empfiehlt sich eine sorgfältige Grundierung der Platten. Farbunterschiede von Karton, Spachtelmasse und Fugen könnten sonst durch die gewählte Wandfarbe zu sehen sein. Gerade für kleine Räume rate ich zu einer hellen Wand- und Deckenfarbe. Weiß geht eigentlich immer. Der Raum wirkt schnell größer und die Wände reflektieren das Licht gut. So ist es auch in den Abendstunden mit nur wenigen Leuchtmitteln hell genug. Für ein allgemein gutes Raumklima empfiehlt sich, auf Farben mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ zu setzen. Diese Materialien sind schadstoffarm und somit nicht bedenklich für die Gesundheit.

Bei der Deckenabhängung sind Gipskartonplatten ebenso geeignet. Das Vorgehen mit Dachlattenkonstruktion ist identisch zu den Wänden. Falls das Gartenhaus ans Stromnetz angeschlossen ist, lassen sich Strahler sehr geschmackvoll in die Platten einlassen. Benötigt wird hierzu eine passende Lochsäge, die es als Aufsatz für Bohrmaschine oder Akkuschrauber zu kaufen gibt. Der große Vorteil durch eine Unterkonstruktion: Das Verlegen der Kabel funktioniert problemlos.

Naturbelassene Wände ohne Innenverkleidung

Wer möglichst wenig Arbeit haben möchte, kann auf eine separate Verkleidung verzichten und direkt zum Farbeimer greifen. Viele Wände von Gartenhaus-Bausätzen haben innen bereits eine schöne Holzoptik. Vor allem recht kleine Holzhüttchen, bei denen die Wandlatten durchgehend und ohne Grundgerüst montiert werden können, verlieren so nicht noch mehr vom Innenraum. Wände und Decken lassen sich prima lasieren oder streichen. Mit dieser Variante ist die Nutzung jedoch eingeschränkt. Ohne ausreichende Dämmung lässt sich das Häuschen dann nicht ganzjährig nutzen. Zu sehr ist die Innentemperatur vom aktuellen Wetter abhängig. Und frieren ist keine Option im gemütlichen Gartenhaus.

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Foto: CCO/unsplash.com/Mikes Photos

Was es sonst noch zu tun gibt

Ein großer Teil der Arbeit ist getan, wenn Decken und Wände fertig sind. Dann ist es Zeit für einen kleinen Kaffee auf den selbstgebauten Outdoor-Möbeln, bevor die nächste Aufgabe in Angriff genommen wird: ein geschmackvoller und pflegeleichter Bodenbelag.

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