Tomaten natürlich düngen mit Beinwell: Beste Ernte und gesunde Früchte

Beinwell als Jauche ist ein gesunder, natürlicher Dünger, der für viele Tomaten mit tollem Geschmack sorgt.
Beinwell als Jauche ist ein gesunder, natürlicher Dünger, der für viele Tomaten mit tollem Geschmack sorgt. Foto © Maria Brzostowska – Fotolia.com

Beinwell ist eine bekannte Heilpflanze, die viele Beschwerden lindern kann. Und auch im Garten leistet Beinwell hervorragende Dienste, nicht nur als Nektarspender für die wichtigen Bienen. Denn Beinwell als Jauche verarbeitet– frisch oder aus Pulver angesetzt – ist ideal als natürlicher Tomatendünger in der fortgeschrittenen Tomatensaison. Denn aufgrund seiner mineralischen Zusammensetzung sorgt Beinwell für gesunde und schmackhafte Früchte. Auch an anderen Pflanzen.

Also ich mag ja Biodünger und Naturdünger, erst Recht, wenn ich sie mir selbst herstellen kann. Da weiß man was darin enthalten ist und sie konzentrieren das Beste der Natur. So wie etwa Brennnesseljauche, die, zugegebenermaßen zwar ordentlich stinkt, aber Starkzehrer wie Tomaten die volle Power verleiht. Dies basiert vor allem auf dem enthaltenen Stickstoff, der für gutes Pflanzenwachstum sorgt. Nur, erhalten die Pflanzen zu viel Stickstoff wachsen sie wie wild, Früchte können dann aber Mangelware sein. Ebenso, ein Problem wohl in speziellen Tomatendüngern aus dem Handel, ein zu viel an Kalium. Auch ein gutes Mineral, aber ist es eben zu viel, dann kann die Pflanze kein Kalzium mehr aufnehmen. Alles etwas kompliziert, jedenfalls kann dies dann die Blütenendfäule zur Folge haben, die die Tomatenernte schmälert, manchmal werfen Tomaten dann sogar die Blüten ab.

Beinwell indes als Naturdünger für Tomaten hat wohl noch genügend Stickstoff, aber auch ein sehr gutes Verhältnis in Sachen Kalium- und Kalzium-Gehalt. Ergo: Tomatenpflanzen wachsen gesund und der Ertrag ist optimal. Beinwelljauche als Dünger soll sogar den Geschmack positiv beeinflussen. Lange Rede kurzer Sinn: Am Wochenende habe ich Beinwelljauche angesetzt und diese wird dann die Brennnesseljauche in Kürze ersetzen. Dazu lediglich die blattstärkende, vor Kraut- und Bruanfäule schützende Ackerschachtelhalmbrühe als Hausmittel gegen Krautfäule und Braunfäule, mehr benötigen die Tomaten an Pflege nicht.

Beinwelljauche als natürlichen Tomatendünger richtig ansetzen und gießen

Es ist ganz einfach. Man nimmt, sofern vorhanden, ein Kilo frisches Beinwellgrün – wie für eine Brennnessel-Jauche –, zerkleinert diesen grob und gibt das zum Beispiel in einen Eimer oder ein Fass, wo es mit 10 Litern (wenn möglich) Regenwasser aufgegossen wird. Wird das im Handel erhältliche Beinwellpulver* verwendet, dann kommen 50 Gramm auf 10 Liter Wasser.

Tipp: Für diese wie andere Jauchen den Behälter nie verschließen. Jetzt wird der zukünftige Tomatendünger einfach täglich umgerührt, so lange, bis sich keine Blasen mehr bilden, was bedeutet, dass die Beinwelljauche noch gärt. Ist es wärmer, dann ist dies so in etwa 7, 8 Tagen der Fall, bei kühleren Temperaturen oder Standorten kann die Jauchebildung auch mal 14 Tage dauern. Tipp gegen den Geruch dieser wie zum Beispiel auch Brennnesseljauche: Ein, zwei Hände voll Urgesteinsmehl sind nicht nur von den wertvollen Inhaltsstoffen gute Partner. Denn Urgesteinsmehl verringert auch den etwas strengen Geruch.

Nun zum Gießen des natürlichen Biodüngers aus Beinwelljauche: 1:10 verdünnt, stehen die Tomaten im Beet, 1:20 sollten es Topftomaten sein. Bei Letzterem geht einfach nicht so viel von dem guten Dünger „daneben“. Diesen Naturdünger werde ich in etwa jetzt wöchentlich gießen. Je nach Witterung und Bedarf. Zumal Tomaten eh nicht unbedingt jeden Tag Wasser erhalten sollen. Eben nur so, dass sie nicht völlig trocken sind, aber auch nicht im Nassen stehen.

Der natürliche Dünger Beinwelljauche ist übrigens auch gut für alle anderen Starkzehrer geeignet. So etwa auch für Zucchini, Gurken, Kürbis oder Kohlpflanzen.

Noch ein Tipp zum Tomatendüngen, wann sind diese und andere Pflanzen unterernährt oder überversorgt? Also Gerade Tomaten zeigen durch einen übereifrigen Wuchs, manchmal auch eingerollte allzu dunkle Blätter, dass sie satt sind und man sollte erstmal nicht düngen. Dagegen helle Blätter, eine schlechte Fruchtbildung oder Blütenfall spricht für eine Unterversorgung. Wird übrigens unregelmäßig und zu wenig gegossen, dann können die Tomaten auch aufplatzen.

P.S. Beinwell kann man auch sehr gut aus Beinwell-Samen* ziehen. Aber das dauert natürlich. Man kann damit auch mulchen und auf dem Kompost wirkt er sich positiv auf dessen mineralische Zusammensetzung aus.

Text (c) Jürgen Rösemeier-Buhmann

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12 Gedanken zu “Tomaten natürlich düngen mit Beinwell: Beste Ernte und gesunde Früchte

  1. Brennessel und Beinwelljauche benutzen wir seit Jahren und haben super Ergebnisse bei Tomaten, Zucchini und Mais im Berliner Schrebergarten. Allerdings zerkleinern wir nichts und rühren auch nicht um – zwei handvoll Grün und einen geschlossenen weissen alten Farbeimer voll Wasser. Halbschatten und nach zwei Wochen ist die Jauche gebrauchsfertig. 1:10 im Beet.
    naja und im Mai alle Setzlinge in vorbereitete, schöne 20l Pflanzlöcher mit 50% Kompost und einer Handvoll Hornspäne.
    Glücklich sein.

  2. Ich habe im letzten Jahr meine Tomaten mit Ackerschachtelheimextrakt gespritzt , der Erfolg war umwerfent ! Bis zum abernten grünes Blattgrün und Früchte en Masse ! Allesdinds düngte ich auch noch mit einem Gemisch aus Beinwell und Brennesseljauche , das mach ich heuer wieder hab Erfolg damit !!

    1. Hallo Herbert, genauso mache ich das auch. Und das ist eine optimale Versorgung/optimaler Schutz. Viel Erfolg auch dieses Jahr wünsche ich! Grüße Jürgen

  3. Hallo Jürgen,
    ja, die Tomaten wachsen im Freien unter einem Dach.
    Im Moment verwende ich gerade Ackerschachtelhalm, da dieser direkt neben den Tomaten wächst.
    Beinwell werde ich dann später mal probieren.
    Viele Grüße zurück

    1. Hallo! Na, das ist doch praktisch! 🙂 Ich gehe gleich auch noch durch und spritze mal den blattstärkenden Ackerschachtelhalm. 🙂 Spritzt du den oder gießt du (was ja auch geht)?

      1. Ja, Jürgen, ich gieße.
        Eine Kanne Wasser 5L mit etwa 3 Tassen Ackerschachtelhalm-Brühe. (Eine Kanne für 3-4 Pflanzen).
        Das Zeug stinkt erbärmlich, der Kontakt mit den Händen sollte vermieden werden, aber den Tomaten tut es unheimlich gut.
        Das Laub ist dunkelgrün, die Stängel sind dick.
        Am Wochenende werde ich den Tomaten noch was Gutes tun und mit EM plus Haftmittel/Blattdünger Siapton spritzen.
        Danke für Die tolle Seite, und den Gedankenanstoss.

        1. Hallo Manni, ja, man sieht es den Pflanzen wirklich an, wenn sie die wenigen mineralreichen, natürlichen Dünger bekommen. 🙂 Die Ackerschachtelhalmbrühe mache ich, wenn möglich, immer frisch. Dann stinkt sie nicht ganz so. Aber mein Beinwell müffelt auch gerade vor sich hin… Weiiiit weg vom Sitzplatz. 🙂 Diese habe ich in einem Eimer, auf der locker und mit kleinem Spalt ein Deckel liegt. Macht es erträglicher. Und für das Dosieren kann man beispielsweise einen Messbecher mit Griff nehmen. Fingerkontakt ausgeschloseen. Viel Erfolg weiterhin (auch mit den EMs) und dank Dir für das Lob! 🙂 Jürgen

          1. Als Tipp gegen den Geruch der Jauche, und für die Unterstützung der Bakterien die den Stickstoff erzeugen: Der Mischung eine Handvoll Gesteinsmehl untermischen.

          2. Richtig, Manni! Darum empfehle ich das auch im Text. 🙂 Wobei ich finde, dass Beinwell im Vergleich zu gärenden Brennnesseln echt noch angenehm für die Nase ist. 😀 Viele Grüße!

    1. Hallo Manni, es kommt darauf an, wo du die sitzen hast. Im Beet nehme ich mal an? Dann darf es ruhig etwas mehr sein und ich schätze, dass ich jeder Pflanze so etwa einen Liter gebe, wenn ich mit der Gießkanne durchgehe. Viele Grüße, Jürgen

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