Im Frühjahr teilt man sommer- und herbstblühende Stauden und Pflanzen, im Herbst eher jene, die früh blühen. Was für den Menschen ein lange nachwirkende Wellnesskur ist, ist für die Pflanzen das Teilen. Und der Gärtner profitiert von blühfreudigen und vermehrten Pflanzen, die auch noch gratis sind. Pflanzen und Stauden teilen, ganz einfach.
Dann gibt es noch solche, die größer und größer werden. Im Topf wie im Beet. Diese Pflanzen oder Stauden teilen macht sie wuchsfreudiger und ergibt nebenbei weitere, kostenlose Pflanzen.
So teilt man Pflanzen oder Stauden im Topfgarten
Unsere Canna (Indisches Blumenrohr) oder auch die Schmucklilien mussten wir bereits teilen. Letztes Jahr die gut gewachsene Schmucklilie, dieses Frühjahr die Canna. Aber auch Funkien, Taglilien und viele andere Stauden im Topf wie im Beet sollten alle paar Jahre geteilt werden. Denn irgendwann ist der Topf einfach zu groß oder die Pflanze nimmt merklich an Blühkraft ab und überwuchert alles. Der schöne Nebeneffekt beim Pflanzen oder Stauden teilen: Pflanzen gratis.
Wenn man eine Schmucklilie teilen möchte, dann gilt allerdings zu beachten, dass sie zwar wirklich ein viel zu enges Gefäß noch mag – wenn es eng zugeht blüht sie lieber -, aber irgendwann ist dies auch zu klein. Nur sollte der nächste Topf für die geteilten Schmucklilien nicht zu groß sein. Hat die Schmucklilie üppig viel Platz, dann kann es zumindest im ersten Jahr sein, dass sie nicht blüht.
Geht das mit dem Herausnehmen der im Topf sitzenden und zu teilenden Pflanzen nicht so gut, dann einfach mit einem langen Messer rund um den Rand fahren, da die Wurzeln oft am Topfinneren anhaften. Das Ganze dann auf einen Müllsack stellen und, hat man einen Spaten, mittig durchstechen, was im Fall der Canna, der Schmucklilie, aber auch einer Funkie und anderen Stauden nicht viel anders geht. Ein Sägemesser oder eine Säge sind da noch die Alternative, bei Pflanzen mit schwach ausgebildeten Wurzeln nimmt der Profi zwei Grabgabeln, die gegenüber stehend, also „Rücken an Rücken“, einfach auseinandergedrückt werden, um Pflanzen und Staudne zu teilen.
Nun einfach noch die Hälften oder Teilstücke auf dem vorherigen Niveau neu pflanzen. Teilt man übrigens im April oder Anfang Mai exotische und empfindliche Pflanzen, oder pflanzt sie um, dann sollten sie noch im Haus oder am sonstigen, geschützten Standort verbleiben. Die hier meist durchschnittlich höheren Temperaturen fördern auch den Austrieb.
Stauden aus dem Beet teilen
Sitzen die Stauden zum Teilen im Beet, dann einfach großzügig ausgraben, idealerweise im März und April, was allerdings auch abhängig von der Lage des Gartens ist und dem jeweiligen Wetter. Funkien, Taglilien und alle anderen zu teilenden Pflanzen werden als Faustregel dann geteilt, wenn die Pflanzen deutlich sichtbares Laub haben. Je nach Pflanze kann man diese dann mit Säge, Spaten oder mit den Händen teilen. Bei großen Pflanzen die man teilen möchte etwa in Stücke in Handflächengröße, in jedem Fall mit mehreren Austrieben. Das Ganze sollte recht zügig von statten gehen. Das heißt, ausgraben oder aus dem Topf nehmen, teilen und an die gewünschten Stellen oder in Töpfe wieder pflanzen. Gut mit Erde gefüllt und angegossen, fertig ist das Pflanzen und Stauden teilen. Regelmäßiges Giessen nicht vergessen, bis sich die doch etwas geschundenen Pflanzen an den neuen Zustand gewöhnt haben und eingewurzelt sind.
Und noch ein Tipp: Das Teilen klappt auch hervorragend mit heimischen Kräutern. Insbesondere ein üppig gewachsener Schnittlauch lässt sich super teilen. Die große Pflanze ausgraben in zwei, drei Stücke teilen und eintopfen oder wieder ab ins Beet. So werden in wenigen Jahren aus einer Pflanze schnell ganz viele.