Viel Potenzial: Garten besser nutzen, nicht nur in Krisenzeiten

Garten und Corona: Eigenes grünes Reich besser nutzen wie mit einer Sauna
Das letzte Jahr gab es einen richtigen Garten-Boom. Das hat viele Gründe. Der Garten wird zum Rückzugsort, zum Urlaubsparadies und Entspannungsraum für viele Neugärtner und Umdenker. Das ist nicht nur gut für die Psyche, sondern ein echter Mehrwert. Auch in Klimafragen, einem vernachlässigten Thema. Foto: Pixabay.com/susnpics.

Bereits beim ersten Lockdown sagten mir mehrere Menschen, dass sie ihren Garten besser nutzen möchten, ja, erstmals Obst und Gemüse anbauen werden. Ein Trend der weiter anhalten wird und sollte. Denn schließlich ist es Euer grünes Rückzugsgebiet, eine Freizeitoase, eine Lebensmittelabteilung, ja, vielleicht sogar das Home-Office der Zukunft? Und auf jeden Fall ein aktiver Beitrag zum Klima- und Artenschutz, was derzeit mehr als vernachlässigt wird…

Gärten sind im Trend, nicht erst seit Corona bei uns alles durcheinanderwirbelte. So verzeichnet die grüne Branche seit Jahren ein Umsatzplus nach dem anderen. So haben die die GaLa-Baubetriebe von 5,59 Milliarden in 2011 ihr Ergebnis inklusive 2019 (aktuellere gibt es zum Zeitpunkt des Schreibens noch nicht) auf 8,93 Milliarden Euro erhöht. Und dies sind „lediglich“ jene, die Gärten für ihre Kunden umsetzten.

Gartenausstattung 2020: + 26,2 %

Nicht viel anders sieht es bei den Bau- und Gartenfachmärkten. Diese haben, da liegen aktuellere Zahlen vor, in den ersten drei Quartalen über 17 Milliarden Euro umgesetzt, was ein Plus von 15 Prozent bedeutet. Die Gartenausstattung ist da sogar noch erfolgreicher. Sie machte durch unseren Gartenhype ein Plus von 26,2 %, bei Gartenmöbeln ging es um 25,2 % im Vergleich zum Vorjahr nach oben.

Klar, viele Menschen hatten mehr Freizeit und beschäftigten sich. Aus verschiedenen Beweggründen auch und gerade mit dem Garten. Ich gehe mal stark davon aus, dass der Garten weiter sehr im Trend bleibt.

Zwar sagt die Gesellschaft für Konsumforschung, dass bereits 15 % der Vorgärten Schottergärten (Link zu meinem preisgekrönten Beitrag zum Thema)und/oder zugepflastert sind, das heißt aber auch, dass die Mehrheit hier auf Grün setzt. Dennoch ein Trend, der hoffentlich nicht weiterwächst und schon gar nicht hinter das Haus wandert.

Also, legen wir los mit dem Projekt grüne Oase – und sei es auch nur der Balkon, auf dem selbstredend der Platz minimiert ist – meine Tipps.

Tipps:

  • Unter #Gartenanlegen findet Ihr alles auf meinem Blog zu dem Thema Anlage.
  • Natürlich sind nektar- und pollenreiche Blühpflanzen wichtig für uns selbst und Wildbienen & Co. Meine Tipps zur Aussaat.

Am Anfang steht das Saatgut

Blüten im Oktober Nektarpflanzen Ackerhummel an Cosmee (2)
Blühpflanzen gehören genauso in jeden Garten wie feines Gemüse. Online gibt es die beste Saatgut-Auswahl. Gerne in Bio und aus zuverlässigen Quellen.

Gemüse und Blühpflanzen auszusäen, das ist in den meisten Fällen nicht sonderlich schwer. Es gibt zwar auch einige Zicken unter den Pflanzen, die nicht so einfach keimen, aber die meisten können in Verbindung mit Erde, den passenden Temperaturen und Wasser einfach nicht anders und kommen mit grünem Stil und den Keimblättern alsbald aus der Erde.

Bei der Saatgutauswahl setze ich auf ausgewählte Onlineshops, da es zumindest in meiner Region keinen Händler gibt, der mit Alternativen mit alten Sorten und am besten in Bio anbietet. Mir sind hier die Onlineshops mit ihren vielen alten Sorten und Raritäten viel lieber. Gerne Erzeugergemeinschaften wie Dreschflegel. An dieser Stelle zu nennen ist natürlich auch Sativa Saatgut oder der Biogartenversand.de des Hof Jeebel.

Tipp für Anfang 2021: In den jetzigen Krisenzeiten und dank der geschlossenen Geschäfte, bitte rechtzeitig Euer Saatgut bestellen, denn aus der Erfahrung von 2020 heraus ist der Run auf gute Samen derart stark, dass es sicher wieder zu erheblichen Verzögerungen beim Versand kommt. Es können Sorten vergriffen sein oder der Onlineshop stellt wochenlang die Bestellannahme ein.

Das praktische Gartenhaus

Cube FX Home Office im Garten
Küchentisch und Homeoffice war gestern. Wie wäre es mit einem coolen Home Office im Garten, das auch für die Übernachtung von Gästen und die Heimarbeit nach dem Krisenmodus geeignet ist. Foto: CUBE fx GmbH

In Gärten jenseits der Handtuchgröße gehört irgendwie ein Gartenhaus. Hier verstaut man Gerätschaften, zieht sich bei schlechtem Wetter vielleicht zurück oder macht gar eine Wohlfühloase für entspannte Musestunden daraus und erweitert den Wohnbereich in den eigenen Garten. Vielleicht sogar ein Home Office, wobei für letzteres auf besonders große Fenster oder komplett verglaste Türen zu achten ist. Zudem sollte es massiv gebaut und gut isoliert sein.

Heutzutage gibt es sogar eigens für die Heimarbeit kreierte Gebäude, die nicht erst seit Corona einen eindeutigen Trend zur Heimarbeit zeigen. Mein Netzfund: Cube fx Gartenstudio. Einfach ein Traum. Auf Nachfrage beim gleichnamigen saarländischen Hersteller ist das Interesse für dieses Outdoor-Büro im Corona-Jahr stark gestiegen. Preis für die 13,7 m² Version (es geht auch größer): Ab knapp unter 8.500 Euro. Auf Wunsch individualisierbar.

Die Heimsauna im Freien

Ich war echt erstaunt. Über 27 Millionen Deutsche gehen zwischen ‚ab und zu‘ und ‚regelmäßig‘ in die Sauna. Das war dann im Jahr 2020 mal so gar nicht schön. Dabei: Saunieren ist gesund und das ist das, was wir ja sein möchten. Ich persönlich bin ein Fan einer oben abgebildeten Fass Sauna: und kann mir solch eine mehr oder weniger platzsparende (größenabhängig) Schwitzkammer im Garten sehr gut vorstellen. Es gibt hier natürlich auch ganz andere Formen und Größen. Manch ein Hersteller baut Saunen für den eigenen Garten

So eine Gartensauna hat nicht erst seit den Erlebnissen in 2020 seine Vorteile. Sie hat keine Öffnungszeiten, die Anfahrt entfällt und unverhofft auf unbestimmte Zeit geschlossen ist sie auch nicht.

Die Turbo-Gemüsetheke: Effiziente Hochbeete

Hochbeet selber bauen und effektiv nutzen
Hochbeete sind einfach genial, optimal auch für kleine Gärten und, bei regelmäßiger Aussaat/Nachfüllen abgeernteter Lücken, 365 Tage hocheffektiv. Mit etwas Übung und Pflanzenkenntnis ist es stets prall gefüllt. Hier an einem Apriltag und mit der eigenen Dachkonstruktion für den Ganzjahresanbau.

Im kleinsten Garten ist auch Platz für Eure eigene Gemüseabteilung. Hochbeete sind so richtig praktisch, weil man damit nicht nur rückenschonend arbeitet, sie sind auch effektiver. Das sind sie mit der klassischen Füllung, in der Schnittgut und Co. Verrottungswärme erzeugen, aber auch mit einer Füllung aus Muttererde mit Kompost. Letzteres ist meine Wahl gewesen und vom Erdstoffhändler für kleines Geld geliefert worden. 75 % Mutterboden mit 25 % Kompost aus deren eigenem Kompostwerk.

Verglichen mit dem Gartenbeet haben Hochbeete den Vorteil, dass sie sich baulich bedingt generell früher dran sind und mehr aufheizen als das übliche Gemüsebeet. Hierdurch haben sie einen Pflanz- und Aussaatvorsprung von einem Monat. Und wer gut plant und die richtigen Pflanzen auswählt, kann praktisch rund um das Jahr auf kleiner Fläche viel ernten.

  • Beispiel Ende Januar: Hier im Muhvie-Garten stehen Wirsing, finden sich noch Rote Beete, Winterkopfsalate, die frostunempflindlich sind und im Frühjahr reif für die Ernte sind, Winterheckenzwiebeln, Rucola (unter einem Schutzdach mit Pak Choi) und Lauch. Möglich wäre jetzt noch Mangold (mit Vlies abgedeckt), Rosenkohl, Grün- und Palmkohl, Feldsalat, usw. Und wer jetzt wiederum anfängt zu säen, Auberginen, Paprika, Chili und frühe Kopfsalate wie Viktoria (alles im Haus), der hat bald wieder etwas zum Setzen. Und im März beginnt die Freilandaussaat.

Hier meine Beiträge zum Thema Hochbeet und Hochbeet bauen:

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